Juli 2019

12 MUSIK Der einstige Posterboy des deutschsprachigen HipHops kommt mit neuen Songs in den Stadtpark MAX HERRE Der mit der Nostalgie tanzt Es geht um Athen, seinen „Sehnsuchtsort“, wie ihn Max Herre nennt. Der Sänger und Song- schreiber hat für sein neues, nach der griechi- schen Metropole benanntes Album (VÖ 30.8.) eine Geschichte aufgeschrieben, die einige Jahre zurückliegt. Der junge Max reiste damals mit ei- ner ebenso jungen Frau im Auto von Berlin nach Athen, sollte dort aber nie ankommen, denn der Weg war beschwerlich, nicht bloß wegen der Länge. Das Paar stritt, war unglücklich, trennte sich schließlich. Max, neue Live-Shows, neues Album: „Athen“ er- scheint in Kürze. Der Titelsong erzählt die trau- rige Geschichte von zwei Liebenden auf Reisen. Warum wolltest du genau diese Geschichte ge- nau jetzt erzählen? Vor zwei Jahren bin ich nach Tel Aviv gefahren und habe angefangen, an neuen Songs zu schreiben. Ich habe dorthin auch andere Songwriter eingeladen, je- weils für eine Woche kamen Maxim und Tua, die ich beide sehr schätze. Ich habe ihnen eine Geschichte erzählt, die ich vor ein paar Jahren erlebt habe. Und in den Gesprächen stellte sich heraus, dass Athen für mich einen echten Sehnsuchtsort darstellt … … den du damals mit der Frau an deiner Seite besuchen wolltest. Wieso sollte es eigentlich unbedingt Athen sein? Die Frau hatte griechische Eltern. Außerdem hatte mein Vater mal einige Jahre in Griechenland gelebt, genau wie mein Großvater, und mein ältester On- kel ist dort geboren. Es haben sich also viele Linien gekreuzt auf dieser Reise. Und was das Songwriting angeht: Je mehr ich mich dabei erinnerte, wie alles war, umso mehr konnte ich erzählen. Wieder habe ich gemerkt, dass meine Geschichten – nicht nur, weil ich mit ihnen Musik generieren kann – ein Schatz für mich sind. Stellst du bei den anstehenden Konzerten, auch bei dem im Stadtpark, vor allem Neues aus „Athen“ vor, oder sind die Shows auch etwas für Max-Herre-Nostalgiker? Beides. Wir spielen ja Songs aus einer Platte, die zum Zeitpunkt des Konzerts noch nicht draußen ist. Ich habe Lust, den Leuten diese neuen Songs vorzuspielen, aber ich liebe es auch, mit ihnen zu- sammen Songs zu performen, die wir alle kennen und mit denen wir alle etwas verbinden. Würdest du Open-Air-Shows eigentlich immer Konzerten in Hallen oder Clubs vorziehen? Es kommt auf den Ort und die Leute an. Im Club habe ich schon sehr viel Intimität erlebt, die ich nicht missen möchte. Aber wenn ich an Open-Air-Bühnen wie die Freilichtbühne denke, habe ich auch viele schöne Erinnerungen. Die Hamburger sind Freun- deskreis und meiner jetzigen Band immer sehr ver- bunden gewesen, wir haben tolle Konzerte zusam- men erlebt, vor allem auf der Freilichtbühne, die etwas sehr Arenenhaftes hat. Dort macht eigentlich jedes Konzert Spaß, sogar im Hamburger Regen. Interview: Erik Brandt-Höge 1. AUGUST 19:00 Uhr; Stadtpark hamburg: pur Aktion! Wir verlosen 2x2 Gästelistenplätze. E-Mail mit Name und Betreff „pur: herre“ an verlosung@vkfmi.de. Ein- sendeschluss: 25.7.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI2ODAz