hamburg:pur Dezember 2023

Foto: Malli MUSIK POHLMANN „Musik ist immer größer als man selbst“ Er ist aus der deutschsprachigen Singer/Songwriter-Szene nicht wegzudenken: Pohlmann. Der Hamburger Musiker geht im Dezember und Januar auf seine traditionelle „Jahr Aus Jahr Ein“- Tour, gastiert natürlich auch in Hamburg. Ein Gespräch über das aktuelle Programm Auf „Jahr Aus Jahr Ein“-Tour: Reiner „Kallas“ Hubert, Pohlmann, Hagen Kuhr (v. l.) Ingo, zum siebten Mal bereits steht die „Jahr Aus Jahr Ein“-Tournee an. Man möchte mei- nen, du könntest sie daher ganz routiniert und entspannt angehen. Ist das so oder ist jede Tour doch aufs Neue aufregend? Ingo Pohlmann: Durch Corona kämpft natür- lich jedes mittelständische musikalische Unternehmen um Publikum – allein das ist schon aufregend. Wir haben das Glück, dass es für uns bisher ganz gut gelaufen ist. Das ist das Eine. Das andere ist, dass wir vor mittler- weile zehn Jahren entschieden haben, eine Tour nicht mehr mit der Veröffentlichung einer Platte koppeln zu wollen. Wir fanden: Da geht mehr. Also haben wir die „Jahr Aus Jahr Ein“- Tour ins Leben gerufen und etablieren können. Und die ist tatsächlich immer wieder neu ge- staltet und daher auch aufregend. Probst du im Vorfeld viel mit deinen Mitmu- sikern, dem Cellisten Hagen Kuhr und dem Schlagzeuger Reiner „Kallas“ Hubert? Wir proben nicht oft, aber natürlich proben wir vor jeder Tour. Wir wollen dem Publikum ja neben den üblichen verdächtigen auch immer neue Songs vorstellen. Euer Trio wird nun volljährig – seit 18 Jahren spielt ihr zusammen. Kann man mittlerweile von einemblinden musikalischen Verständ- nis sprechen? Bei manchen Songs auf jeden Fall. Ich würde da aber gerne etwas weiter ausholen. Ich bin ja Autodidakt. Ich war Maurer, habe irgend- wann aufgehört, im Akkord an der Wand zu arbeiten und angefangen, Akkorde zu greifen. Anfang der 90er-Jahre bin ich nach Hamburg gekommen und habe mich am Pop-Kurs be- worben. Ich bin sofort durchgefallen. Ich hatte 12 MUSIK Talent, aber es fehlte noch an allen Ecken und Enden. Zwar hatte ich recht bald dann doch einen Plattenvertrag, aber die Band war zer­ stritten und es ging nicht weiter … …dann hast du als Kellner in der Bar BP1 an- gefangen … … und meine eigene musikalische Schule ge­ startet. Ich habe den Laden abends um neun aufgemacht, die Gitarre auf den Tisch gelegt, gekellnert und immer wieder zwischendurch für die Gäste gespielt – bis morgens um 11 Uhr. Teilweise habe ich in der Schicht sieben Stun­ den Musik gemacht. Zwei Jahre lief das so, dann habe ich meine erste Platte gemacht – und „Wenn jetzt Sommer wär“ erschien. In die­ ser Zeit habe ich die beiden wirklich genialen Musiker Hagen und „Kallas“ kennengelernt. Es dauerte nicht lange, bis wir zusammen teil­ weise mit geschlossenen Augen spielten, weil es einfach richtig gut passte und wir es total genossen, zusammen zu spielen. Das ist bis heute so. Das Programm von „Jahr Aus Jahr Ein“ ist immer einMix aus alten Hits und neueren Stü- cken. Wie hält sich das aktuell die Waage? 50 Prozent des Programms sind Songs, die wir immer spielen und die bei den Leuten auch für eine gewisse positive Grundstimmung sor­ gen. Darauf lehnen wir uns aber nicht zurück. Man darf den Kuchen nicht zu lange im Ofen lassen – sonst brennt er an (lacht). Es gibt so viele Themen, die mich interessieren und mit den Jahren zu Songs wurden. Das geht ausgehend von der Menschheitsgeschichte mit dem Blick von oben auf die Welt, von Philosophischem bis zur Auseinandersetzung mit dem Klimawandel. All das zeichnet das aktuelle Programm genauso aus wie die Kultsongs. Apropos Kultsongs: Wer an Pohlmann denkt, denkt auch an „Wenn jetzt Sommer wär“. Das Lied will vermutlich auch jeder hören, der zu einemPohlmann-Konzert kommt. Willst du’s auch immer noch gerne spielen? Ja! Das macht mir immer noch Spaß. Da geht es ja auch um die beiden großen Themen Würde und Respekt. Ich meine: Musik ist doch immer größer als man selbst. Wenn man diese Haltung hat, erlebt man sich selbst und seine Musik durch die Emotionen der Menschen, die diesen Spaß an einen weiterreichen, immer aufs Neue. Man hat zwar ein Ego, ist aber auch Mittelsmann beziehungsweise -frau der Musik und das rettet einen. Songs wie „Wenn jetzt Sommer wär“ bringen zudem eine Leichtigkeit mit sich, die ich bei meinen Konzerten auch transportieren will. Es sollen ja keine Trauer­ veranstaltungen sein. Interview: Erik Brandt-Höge 20. JANUAR 2024 20:00 UHR; Fabrik TICKETS: (0 40) 4 13 22 60 → KJ.DE 06.12.23 – Nochtspeicher TEENAGE WRIST 07.12.23 – Fabrik WLADIMIR KAMINER 09.12.23 – Fabrik THE ORIGINAL WAILERS • THE AGGROLITES 10.12.23 – Bahnhof Pauli THE LUKA STATE 11.12.23–Friedrich-Ebert-Halle DANIEL SLOSS 11.12.23 – KENT Club GRINGO MAYER & DIE KEGELBAND 12.12.23 – Knust THE 502s 13.12.23 – Markthalle GLUECIFER 15.12.23 – Laeiszhalle CONSTANTIN SCHREIBER 15.12.23 – Prinzenbar BOWIE 22.12.23 – Sporthalle TORFROCK 09.01.24 – Laeiszhalle GIORA FEIDMAN & FRIENDS 15.01.24 – Häkken CORNELIA JAKOBS 15.01.24 – Knust THE GODFATHERS 15.01.24 – Mojo Club CASEY LOWRY 23.01.24 – Nochtspeicher CHRIS JAMES 24.01.24 – Mojo Club MARIA MENA 27.01.24 – KENT Club MIKE MASSÉ 30.01.24 – Gruenspan ALESSANDRA 30.01.24–edel-optics.deArena MASEGO 02.02.24–edel-optics.deArena SIMPLE PLAN 09.02.24 – Gruenspan FAROON 09.02.24 – KENT Club REVELLE 10.02.24 – Hebebühne SON MIEUX 13.02.24–Laeiszhalle,kl.Saal YOUN SUN NAH 15.02.24 – Uebel & Gefährlich NORMANDIE 15.02.24 – Nochtspeicher KIEFER 24.02.24 – headCRASH EMLYN 25.02.24–Laeiszhalle,kl.Saal DIE UDO JÜRGENS STORY 26.02.24 – Laeiszhalle HEINZ ERHARDT PROJEKT 27.02.24 – Häkken ADAM FRENCH 28.02.24 – KENT Club VIENNA TENG 01.03.24 – Fabrik NATHAN EVANS 06.03.24 – Mojo Club BERNHOFT 06.03.24 – Logo DEAD POET SOCIETY 06.03.24 – headCRASH SARI SCHORR 07.03.24 – KENT Club KATI K 07.03.24 – Fabrik NILS WÜLKER & ARNE JANSEN 07.03.24 – Mojo Club DIIV 09.03.24 – Fabrik IRISH HEARTBEAT 10.03.24 – KENT Club SCOTT HENDERSON TRIO 13.03.24 – KENT Club VICTOR RAY 16.03.24 – Große Freiheit 36 TOM HENGST 19.03.24–JazzCafé(MojoClub) SADI 21.03.24 – Nochtwache FUZZMAN & THE SINGIN' REBELS 23.03.24 – Turmzimmer DARCI 25.03.24–StageOperettenhaus SASHA VELOUR 28.03.24 – Laeiszhalle LOREENA MCKENNITT 31. BAGALUTENWIEHNACHT 13

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