Dezember 2019

6 Fünf Sterne deluxe plays „Sillium“: Hamburger HipHopper drehen die Zeit zurück und widmen ihrem ersten Album eine Live-Show TAG & NACHT Party like it’s 1998 FÜNF STERNE DELUXE Red.), aber die lyrische Gangart war auch noch eine andere. Das Bo und Co. setzten auf Humor statt auf Horrorgeschichten, beließen es textlich bei Lach- und Sachgeschichten. Zwar beschrie- ben sie sich in ihren Stücken selbst als ziemlich genial, aber eine ordentliche Portion Selbstiro- nie war nie zu überhören, Political Correctness immer gegeben. Zwei weitere Fünf Sterne-Alben sollten folgen, ebenso Single-Erfolge mit unter anderem „Ja, Ja, … Deine Mudder!“ und „Die Leu- de“ – und dann war plötzlich Schluss mit deluxe. Erst 2017 erschien das dritte Album: „Flash“. Bo und Tobsen sprachen davon, dass da nun wieder diese „Fünf Sterne-Magie“ (Tobsen) wäre, man hätte gemerkt, „wie geil wir eigentlich mitei- nander sind“ (Bo). Allerdings, so Bo: „Wir haben da keine Nostalgie am Laufen. Wir sind einfach froh, dass wir das jetzt wieder machen dürfen.“ Die Sache mit der Nostalgie dürfte sich mittler- weile ein Stück weit geändert haben – was Anhän- ger freilich freut. Sie können Fünf Sterne deluxe in einer Live-Show erleben, welche die HipHop- per voll und ganz den Karriereanfängen und da- mit auch „Sillium“ widmen. Das Album steht im Mittelpunkt von gleich zwei Hamburg-Terminen. Erik Brandt-Höge 8.12. Knust, 20 Uhr; 9.12. Knust, 21 Uhr; mit TOY TOY Es war das Frühjahr 1998. Amerika erlebte die Lewinsky-Affäre, in Spanien fand der „Torfall von Madrid“ kurz vor einem Champions-Lea- gue-Spiel zwischen Real und Dortmund statt, und in Deutschland kamen Modern Talking zu einem Comeback. Just in dieser Zeit sorgte eine Hamburger HipHip-Formation für Aufsehen: Fünf Sterne deluxe. 1997 gegründet, veröffentlichten Das Bo, Tobi Tobsen, DJ Coolmann und Marcne- sium ein Jahr später ihr erstes Album, „Sillium“ und wurden dank Tracks wie „Dein Herz schlägt schneller“ und „Willst du mit mir gehen?“ zum Live-Highlight eines Genres, das sich eh gerade in Höchstform befand. Sicher, von den ganz vorderen Hitlistenplätzen waren deutschsprachige Rapper damals noch weit entfernt („Sillium“ landete auf Rang 23; Anm. d.

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