hamburg:pur November 2024

Foto: Arne Schramm MUSIK DAVID OST „Ich bereue Toxische Männlichkeit, alternative Beziehungs- modelle, psychische Probleme: Das sind die textlichen Themen des Hamburger Newcomers David Ost. Seine Lyrics vermengt er mit Pop- Arrangements wie warme Wolldecken. Ein Gespräch über Osts bisherigen Künstlerweg In den musikalischen Startlöchern: David Ost David, kurzer Vita-Check: Nachdemdich die Popakademie Mannheim abgelehnt hatte, gingst du zum Arbeiten ins Ausland. Irland, China, Karibik, Schottland – du kamst ordent- lich rum. Es heißt, einige Open-Mic-Nächte 2017 in Glasgow hätten dann den Ausschlag dafür gegeben, dass du dich fortan vermehrt auf eine Musikerkarriere konzentriert hast. Was war da los in Glasgow? David Ost: Als die Poppe meine damals ziem- lich merkwürdigen Songs abgelehnt hatte, dachte ich: Na gut, dann probiere ich jetzt mal was ganz Anderes. Ein Studium war für mich trotzdem ideal. ImRahmen dessen bin ich nach Dublin. Das war meine erste lange Auslands- erfahrung und hat mich total begeistert. Ich habe es geliebt, einen Alltag in einem anderen Land aufzubauen. Das wollte ich noch häufiger machen. Also bin ich weiter, habe in Shenzhen gearbeitet, dann in Santo Domingo – und schließlich kam ich nach Glasgow. Dort habe ich ganz klischeehaft die Liebe zur Musik wie- derentdeckt, schließlich ist die ganze Stadt irgendwie darauf ausgerichtet. Hätte ich die Open-Mic-Szene dort nicht entdeckt und die nichts “ 12 MUSIK ganzen Musiker:innen drum herum nicht ken- nengelernt, wäre ich vielleicht nie wieder zum Songwriting gekommen. In Glasgow hat auf jeden Fall etwas klick gemacht, was dann – zurück in Hamburg – buchstäblich mein Leben verändert hat. Wie hast du dich hier als Musiker struktu- riert, um voranzukommen? Es hat noch eine Weile gedauert, bis ich es ge- schafft habe, die gemütliche Infrastruktur eines festen Jobs zu verlassen und mich mit ganzem Herzen Musiker nennen zu können bezie- hungsweise zu wollen. Als ich so weit war, habe ich alles probiert, was in meiner Hand lag, um meine Musik zu verbreiten. Ich weiß echt nichts mehr aus meinemStudium, außer, wie es geht, Dinge durchzuziehen. Das half und hilft mir da- bei. 2022 gingst du mit der Hamburger Künstler- truppe Pink Alligator Kollektiv auf Europa- tournee. Ebenfalls 2022 bekamst du das Pop-Stipendium des Bundesverbands für Popularmusik, ein Jahr später erschien deine Debüt-EP „Good Enough“ – ohne Label, Ma- nagement und Booking-Agentur. Klingt an­ strengend. Zwischendurch mal deine Ent- scheidung, Vollzeitmusiker zu sein, bereut? Mein letzter Vollzeitjob war imProduktmanage- ment in einem Internet-Start-up. Ich kann definitiv sagen, dass die Entscheidung zum Künstlerdasein die beste meines Lebens war und es seitdem das Härteste ist, was ich je gemacht habe. Ein Bachelor of Engineering und ein Master of Science sind nichts dagegen, sich jeden Tag aufs Neue zu sagen, dass man gut genug ist, das alles schaffen zu können. Aber ich bereue nichts. Du spielst nun in der Hebebühne dein erstes großes Konzert. Der Ticketverkauf ist – wie für viele noch nicht vollends etablierte Künst- ler – schwer. Wie erlebst du die Entwicklung des Live-Markts für Musiker? Die Kulturbranche hat sich nach den letzten Jahren immer noch nicht wirklich erholt. Sta- dien und Arenen mit Ticketpreisen von bis zu Hunderten Euro werden gefüllt. Independent- Newcomer:innen wie ich haben gleichzeitig aber große Schwierigkeiten, gegen diese gro- ßen Produktionen anzukommen, auch wenn die Idee die gleiche ist: Musik live erleben und spüren. Wer also ein Stadion-Ticket kauft, hat vielleicht kein Budget mehr für weitere, klei- nere Konzerte, was uns dazu bringt, die Tickets noch günstiger anbieten zu müssen. Zusätz- lich möchte ich den Ticketpreis für meine Show so ansetzen, dass ich es mir selbst leisten könnte. Also probiere ich gerade, die Produk- tionskosten mit einem Crowdfunding – start- next.com/david-ost-live-show – etwas ab­ zufedern. Interview: Erik Brandt-Höge 28. OKTOBER 20:00 UHR; Hebebühne 06.11.24 – Große Freiheit 36 NIGHT LOVELL 07.11.24 – Fabrik EKKSTACY 08.11.24 – Knust SKERRYVORE 09.11.24 – Laeiszhalle WOLFGANG HAFFNER 10.11.24 – Gruenspan KATI K 10.11.24 – Hafenklang SUPERBLOOM X DEAR SEATTLE 12.11.24 – Knust GIZMO VARILLAS 12.11.24 – Laeiszhalle ROBERT GLASPER 13.11.24 – KENT Club THE 502S 14.11.24 – Knust PUBLIC SERVICE BROADCASTING 14.11.24 – headCRASH KRUELTY 15.11.24 – Fabrik THE IRISH FOLK FESTIVAL 15.11.24 – KENT Club GREG HOWE 15.11.24 – Molotow NAKED CAMEO 15.11.24 – Große Freiheit 36 ICE SPICE 17.11.24 – KENT Club NIZI19 17.11.24 – Bahnhof Pauli THE SHEEPDOGS 18.11.24 – headCRASH BOB VYLAN 18.11.24–Laeiszhalle,kl.Saal QUEEN OF SAND „ES WAR EINMAL IN HOLLYWOOD...“ Die fabelhafte Welt des Films mit Irina Titova & Sky Du Mont Live 18.11.24 – Fabrik THE HIGH KINGS 19.11.24 – Laeiszhalle TOWER OF POWER 19.11.24 – KENT Club UPSAHL 19.11.24–MojoClub(JazzCafé) WENDY MCNEILL 19.11.24 – Docks ROLE MODEL 21.11.24 – Barclays Arena SLEEP TOKEN 22.11.24 – Knust MYSTIC PROPHECY 22.11.24 – Molotow GINGER ROOT 24.11.24 – Barclays Arena BETH HART 25.11.24 – Laeiszhalle KLAUS HOFFMANN & BAND 25.11.24 – Nochtspeicher PA SHEEHY 25.11.24 – Gruenspan BILLY RAFFOUL 25.11.24 – Mojo Club REJJIE SNOW 26.11.24 – KENT Club IST IST 26.11.24 – Uebel & Gefährlich 6ARELYHUMAN 26.11.24 – Docks SAM TOMPKINS 26.11.24 – Häkken JUAN WAUTERS 26.11.24 – Mojo Club SARAH MCKENZIE 27.11.24 – Große Freiheit 36 SAGA 27.11.24 – Gruenspan SiM 28.11.24 – Prinzenbar KOMODO 29.11.24 – Häkken BLANKS 29.11.24 – Markthalle VOLA 29.11.24 – Inselpark Arena RAG’N’BONE MAN 30.11.24 – Congress Center, Saal 1 ILSE DELANGE 30.11.24 – headCRASH KANII 01.12.24 – Große Freiheit 36 L’IMPÉRATRICE 01.12.24 – Docks VICTOR RAY 02.12.24 – Inselpark Arena KALEO 03.12.24 – Hafenklang OCTOBER DRIFT 03.12.24 – Turmzimmer BUCKSHOT & HACKLE 04.12.24 – Fabrik JAN JOSEF LIEFERS & RADIO DORIA 05.12.24 – Fabrik WLADIMIR KAMINER 05.12.24 – Knust MONONEON 06.12.24 – Große Freiheit 36 TOM HENGST & FRIENDS TICKETS: →  (0 40) 4 13 22 60 → KJ.DE 13

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