November 2019

34 Willkommenbei denHartmanns Trutz Weil er den Nazis ein Dorn im Auge ist, muss Autor Rainer Trutz mit seiner Fa­ milie aus dem Berlin der Weimarer Republik in die Sowjetunion flüchten. Doch auch hier fällt Trutz einer politischen Ideologie zum Opfer: Unter Stalins Herr­ schaft wird er im Gulag erschlagen. Jahre später kehrt Rainers Sohn Maykl zurück in die Heimat seines Vaters. Hier, in der DDR, kann er nicht vergessen, welches Schicksal seiner Familie widerfahren ist – und kann sich, wie sein Vater, kaum der ideologischen Politik des Landes ent­ ziehen. Mit „Trutz“ verwebt Autor Christopher Hein nicht nur die Erfahrungen zweier Generatio­ nen, sondern auch die leidvolle Geschichte zweier Länder. Die Übernahme des Schauspiels Hannover startet nun am Schauspielhaus Ham­ burg. (she) AB 29. NOVEMBER Schauspielhaus Alarmin’t Grandhotel – Suite Surrender Foto: Franziska Strauss Foto: Kathrin Ribbe Foto: Armin Smailovic Foto: Oliver Fantitsch von Neil Young. Konkret sieht das so aus: Eine Siebener-Kombo bestückt mit Gitar­ ren und Verstärkern, Harmonium, Cello und vielen anderen Instrumenten stellt sich der Aufgabe, einen ganz eigenen Sound für die Kombination aus philosophischen Fragestel­ lungen und Rockmusik zu finden. Gleich­ zeitig entwickeln wir Figuren, die es uns erleichtern, Kermanis komplexe Sprache zu erden. Wie interpretieren Sie seine Songs? Neil Young hat ja diese auffällig hohe Stimme … Jeder von uns versucht, natürlich mit ei­ ner sehr eigenen Stimme, in diese Höhe zu kommen. Ich finde das wichtig, denn das Spannende bei Neil Young ist ja, wie diese Stimme immer am Kippen und am Arbeiten ist. Das ist keine wohlige Stimme wie zum Beispiel bei Dave Gahan von Depeche Mode, der einfach aus einer inneren Wärme heraus zu singen scheint. Neil Young ist immer am Herumflattern, Krächzen, dann droht die Stimme ganz zu versagen. Würde man die­ ses Zerbrechliche und Wacklige weglassen, dann würde etwas Wichtiges fehlen. Auch die Vertonung darf nicht glatt sein. Dieses Knistern und Rauschen, diese Rückkopp­ lung – das wollen wir beibehalten und spie­ len deswegen auch selbst Gitarre. Wir wol­ len auch in diese Trance kommen, die Neil Young vor allem live immer sucht. Bei einem Konzert geht für ihn unter zehn Minuten pro Song meist gar nichts. Er und seine Band spielen eine Viertelstunde lang und dann noch eine Runde mit immer denselben ein oder zwei Akkorden und dann noch eine … Irgendwann denkt man sich: Jetzt ist doch mal gut. Aber dann kommt plötzlich die nächste Welle und etwas ganz Neues fängt an zu schwingen, wodurch man eine andere Ebene erreicht und es kann wieder weiter­ gehen. So entsteht Trance, Ekstase, Rausch. Wie man es auch nennen mag. Dieses Wel­ lenreiten macht große Freude. Interview: Ulrich Thiele AB 16. NOVEMBER Thalia Theater THEATER Die Hartmanns haben ein komfortables Leben: Sie wohnen in einem schicken Haus, die Kinder sind endlich ausgezogen und Hausherr Richard ist mit seinem Job als Chirurg mehr als erfolg­ reich. Die Ehe zwischen Richard und seiner Frau Angelika läuft dafür: nicht so toll. Als Angelika nach einer sinnstiftenden Aufgabe sucht, um sich abzulenken und ihre Tage zu füllen, beschließt sie, einen Geflüchteten aufzunehmen – unter Protest von Richard und dem erwachsenen Sohn Philipp. Trotz der Bedenken der beiden zieht bald der Afrikaner Diallo ein und stellt die engstirnige Vorstadtidylle der Hartmanns mit einem Schlag auf den Kopf. (she) AB 1. NOVEMBER Komödie Winterhuder Fährhaus Einst waren sie besteFreundinnen, die gemeinsam von Altona nach New York zogen, um Karriere zu machen, jetzt sind die SängerinClaudiaMcFadden und die Schauspielerin Athena Sinclair bis auf den Tod verfeindet. Das weiß auch der Direktor des Luxus-Grandhotels „Vier Ozeane“ – schließlichwird die Fehde der beiden regelmäßig in der Klatsch­ presse breitgetreten. Als die beiden also bei dersel­ ben Benefiz-Gala im Grandhotel auftreten sollen, ist genauePlanung angesagt, damit sichdie beiden auf gar keinen Fall über den Weg laufen. Der Plan geht allerdings gehörig schief: Ausversehenwerden die beidenDiven in dieselbe Suite eingebucht – und die Situation droht zu eskalieren. (she) AB 17. NOVEMBER Ohnsorg Theater