November 2018
14 MUSIK Nightmares On Wax Lässig, lässiger, Nightmares On Wax. Der Electronica-Pionier und Chef-Chiller hat es mit seinem HipHop-Soul-Dub-Gemisch fertig gebracht, ganze 25 Jahre relevant zu bleiben und unzählige andere Künstler zu be- einflussen. Übrigens: NOW ist der am längsten aktive Künstler, der beim berühmten britischen Warp-Label unter Vertrag steht. Und da er sein ak- tuelles Album „Shape The Future“ genannt hat, wird das wohl auch erst mal so bleiben. (ebh) 16. NOVEMBER 20:00 Uhr; Mojo Club Schon als Teena- ger lackierte sich Max Gruber alias Drangsal die Fin- gernägel, war fas- ziniert von Marilyn Mansons Rock-Es- kapaden und hörte sich durch die al- ten Mixtapes sei- nes Vaters. In der pfälzischen Provinz, aus der er stammt, war er damit ein Freak. Doch für Drangsals originellen, oft düsteren Post-Punk und In- die-Pop war das der beste Nährboden. Der heute 25-Jährige hat seine Er- fahrungen als Außenseiter zu einer künstlerischen Vision gemacht, aus der zwei hochgelobte Alben entstanden sind. Seine aktuelle Platte „Zores“ etwa zeigt: Eine harte Jugend provoziert oft sehr gute Musik. (mt) 17. NOVEMBER 20:00 Uhr; Uebel & Gefährlich Lisa Bassenge Einfach nur Jazz machen? Viel zu eng für Lisa Bassenge. Die Berliner Sän- gerin nutzt das Genre lieber als Fundament für ihr musikalisches Experi- ment, nämlich das Zusammenpuzzeln von Pop, Blues, Folk, Chanson. Und das schon seit Beginn der 00er Jahre. Zusammen mit dem dänischen Bas- sisten Andreas Lang und dem schwedischen Pianisten Jacob Karlzon bildet sie das Lisa Bassenge Trio und spielt ihr Spiel nun im dazu passenden, feinsten Rahmen. (ebh) 18. NOVEMBER 19:30 Uhr; Elbphilharmonie (Kleiner Saal) Foto: Dovile Sermokas PLATTEN DES MONATS INDIE-POP Element Of Crime SCHAFE, MONSTER UND MÄUSE (VERTIGO BERLIN/UNIVERSAL) Viel zu leicht wäre es zu sa- gen: Element Of Crime trödeln so durch Zeit und Welt. Zwar ist die Formation um Sven Re- gener schon 33 (!) Jahre da, aber sie hat eben auch schon sehr viele Geschichten verstreut über ihrem typischen, nun gut, teils doch etwas trödeligen Folk-Blues-Rock-Soul-Pop-Sound. Auch auf die- sem Album geht das so: Regener singt vom Ende des Regenbogens, vom Alleinsein im Freibad und Träumereien hinter geschlossenen Lidern. Dazu spielen Gitarren und Bläser die passende, melancho- lische Musik. Wunderschön unangepasst ist das alles, wie immer, und bleibt hoffentlich noch lange und genau so.. (ebh) ★★★★ ★ INDIE-POP EUT FOOL FOR THE VIBES (V2/H’ART) Was Megan de Klerk und ihre vier Mitspieler verbindet? Die Amsterdamer Senkrechtstar- ter stehen allesamt auf die Musik der 90er. Nein, es ist nicht die Eurodance-Dudelei dieser Zeit, die es EUT (gesprochen „ÖUT“) angetan hat, sondern es sind Bands à la Pixies, Weezer und Wilco, die ihnen imponieren, und die einer auch aus ihrem ersten Album „Fool For The Vibes“ heraushört. EUT machen bissige, kratzige, aber auch ziemlich zuckerwattesüße Popmusik. Kurz: Hits. (ebh) ★★★★★ 9. NOVEMBER 23:00 Uhr; Molotow Drangsal
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