November 2018

13 AUF EINEN SONG MIT ... 13 ...Carsten „Erobique“ Meyer Carsten, wir suchen die drei besten Soundtracks der TV- und Kinogeschichte. Welche sind es in deinen Ohren? Melvin Van Peebles „Don't Play Us Cheap“. Ein Soundtrack aus der afroamerikanischen Community für die afroamerikanische Community, der sehr gospel- und jazzbeeinflusst ist. Die Protagonisten gehen von Gesprächen in Musik über, die Platte schäumt über vor Spielfreude und Spaß. Leider nicht wiederveröffentlicht und schwer zu finden, dafür aber auch nicht teuer. Dann Michel Legrands „Les Parapluies De Cherbourg“. Der to- tale Wahnsinn. Ein Film, in dem sämtliche Dialoge gesungen werden, zu den Melodien von Michel Legrand, der auch für den amerikanischen Film „The Thomas Crown Affair“ das wunderbare „The Windmills Of Your Mind“ komponierte. Und Ingfried Hoffmanns „Robbie, Tobbie & das Fliewatüüt“. Hoffmann, ein etwas vergessener Keyboardgigant, komponierte diesen wundervollen, sehr funky Soundtrack innerhalb einer Woche und spielte ihn genauso schnell mit der ersten Garde der damaligen Jazzmusiker im Studio ein. Instant gute Laune. Was ist eigentlich das Wichtigste beim Produzieren von Soundtracks? Es ist auf jeden Fall von Vorteil, allen Arten von Musik gegenüber offen zu sein und je- dem Film seine musikalische Identität geben zu können. Man sollte auch keine Angst vor dem Ausprobieren verschiedenster Instrumente und Tonerzeuger haben. Und beim „Tatortreiniger“: Gibt es eine stilistische Rezeptur beim Musikmachen zu diesem Fernsehformat? Drei Faktoren machen die Arbeit an den „Tatortreiniger“-Folgen zu einer großartigen Herausforderung und Freude. Erstens: Regisseur Arne Feldhusen weiß genau, was er mit dem Einsatz von Musik erreichen möchte und ist gleichzeitig in seinem Musikver- ständnis sehr offen für verschiedenste Stile. Zweitens: Es ist ein absoluter Luxus - wenn auch mehr Arbeit -, dass jede einzelne Folge ihre eigene Stilistik bekommen darf. Drit- tens: Die Titelmelodie eignet sich durch ihre Prägnanz ausgesprochen gut dazu, in un- terschiedlichsten musikalischen Kontexten eingesetzt zu werden. Interview: Erik Brandt-Höge 9. DEZEMBER 20:30 Uhr; Schauspielhaus „Tatortreiniger Soundtracks“ erscheint am 9. NOVEMBER (Asexy/Broken Silence) Foto: Yvonne Schmedemann

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