Oktober 2020
Foto: Gute Leude Fabrik TAG & NACHT Das Hamburg Gespräch Der „Rocker vom Hocker“ Ingo Pohlmann hat vor Kurzem sein neues Album herausgebracht: „Falschgoldrichtig“. Wie der Musiker nach Hamburg kam, was ihm die Stadt bedeutet und was er mit der Fleischfabrik von Tönnies zu tun hat, erfährt man in Folge 23 des gemeinsammit SZENE HAMBURG angebote- nen „Gute Leude“-Podcast Ingo Pohlmann ist seit seinem großen Erfolg „Wenn jetzt Sommer wär“ als ewiges One-Hit- Wonder verschrien. Doch wer glaubt, dass ihn dies wurmt, wird in der neuen Podcast-Folge von „Gute Leude“ eines Besseren belehrt. Der in Rheda-Wiedenbrück geborene Musiker und ausgebildete Maurer, der vor Kurzem erst sein sechstes Album „Falschgoldrichtig“ veröffent- lichte, verfolgt schon lange nicht mehr das Ziel, radiotaugliche Hits zu schreiben. Seine Songs handeln vomScheitern und Wiederaufstehen und einer wehmütigen Leichtigkeit. Das mag bisweilen auch gegen den Wunsch seiner Plat- tenfirma und seines Management so sein, die sich unzweifelhaft über Anknüpfungspunkte an einstige Erfolge freuen würden, doch Pohl- mann folgt seinemGefühl, wie er Gute Leude- Moderator Lars Meier anvertraut. Er arbeite von Song zu Song und trauere dem einstigen Sommerhit nicht hinterher. Sich weiterzuent- wickeln sei ein ebenso großer Erfolg für ihn – sowohl beruflich als auch menschlich. Er sei stolz darauf, reifer, vielfältiger, unabhängiger geworden zu sein. „Die größte Kunst ist es, das Herz zu berühren, ohne das Hirn zu beleidigen“, fasst er sein Credo in Worte. Das funktioniert auch „in einem guten Mittelfeld“. Er sei froh darüber, nicht überall erkannt zu werden. Ge- prägt habe ihn insbesondere auch die Zeit in der Schanze, wo er als Barkeeper im inzwi- schen geschlossenen Kult-Klub BP1 arbeitete und in die Szene eintauchte. Er habe roman- tisierende Erinnerungen daran und teilt sie im Podcast mit Lars Meier und den Zuhörern. Wo- bei Pohlmann gesteht, dass als er „in der Schanze ankam“, eher „zu den Yuppies“ ge- zählt wurde, von denen es heißt, dass sie ver- suchen würden „die Rote Flora wegzujagen“. Inzwischen wohnt er in Winterhude. Er sei ge- sattelter, wenngleich er den Wunsch verspürt, auch Mal in Altona/Ottensen zu leben, wo das Leben pulsiert. Dann erzählt er, was für ein grandioses Gefühl es sei, nach einer Reise in die Heimat Rheda-Wiedenbrück oder Münster, wieder in Hamburg anzukommen, über die Elb- brücken zu fahren und das Lied „Boys are back in Town“ von Thin Lizzy anzuschmeißen. Das hat Stil. So hat er sich in die Stadt verliebt. Wer mehr über sein Verhältnis zur Stadt erfahren will, sein Lieblingsrestaurant und -geschäft und -theater und -museum kennen möchte, nach- vollziehen will, warum er sich als Musiker für Hamburg statt Berlin entschieden hat – und was er mit dem Fleischproduzenten Tönnies zu tun hat, sollte unbedingt reinhören. Marco Arellano Gomes Das Hamburg Gespräch: JEDEN ZWEITEN MONTAG UM 22 UHR UND DEN DARAUF- FOLGENDEN SONNTAG UM 10 UHR auf 917XFM; nächste Folge mit Senatorin Melanie Leonhard (Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration), alle Folgen auf www.szene-hamburg.com 8
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