Oktober 2020

zeise Programm 11 Menschen lernen statt Bücher zu lesen, den Sinn ihres Lebens finden - und jeden Tag aufs Neue hinterfragen. Doch wo findet man die Antworten auf die großen Fragen des Lebens? Simone wandert mit zwei Wildpferden von Bayern 1500 Kilo- meter hoch an die Ostsee, verbringt den Winter in Dänemark - bis es sie einpaar Monate später wieder zurück in die Berge nach Bayern zieht.Auf ihren Reisen nach Österreich, Spanien und Portugal verliert sie sich zunehmend mehr, statt sich zu finden und am Ende will sie nur noch eines: Wissen, was ihre Aufgabe in diesem Leben ist Simone gesteht sich immer mehr ein, dass das Reisen nicht immer nur Ausdruck ihres offenen Herzens und ihres Freiheitsdrangs war, sondern oft auch eine Flucht. Am Ende steht sie sich selbst gegenüber - und ist bereit, nicht mehr wegzulaufen. D 2020 - 90min - Dokumentation - Regie: Caro Lobig SCHWESTERLEIN (Start 29.10.) Nina Hoss und Lars Eidinger in Bestform. Lisa, einst brillante Theaterautorin, schreibt nicht mehr. Sie lebt mit ihrer Fa- milie in der Schweiz, doch ihr Herz ist in Berlin geblieben – bei ihrem Zwillingsbru- der Sven, dem berühmten Bühnendar- steller. Seit dieser an einer aggressiven Leukämie erkrankt ist, sind die Geschwis- ter noch enger verbunden. Lisa weigert sich, den Schicksalsschlag hinzunehmen und setzt alle Hebel in Bewegung, um Sven wieder auf die Bühne zu bringen. Er ist ihr Seelenverwandter, für den sie alles andere vernachlässigt. Selbst als ihre Ehe in Schieflage gerät, hat sie nur Augen für ihren Bruder, in dem sich ihre tiefsten Sehnsüchte spiegeln: Er weckt in ihr das Verlangen, wieder kreativ zu sein, sich le- bendig zu fühlen. Mit SCHWESTERLEIN ist den Schweizer Regisseurinnen Stéphanie Chuat und Véronique Reymond ein auf- wühlendes Drama gelungen, das sich voll und ganz auf seine überragenden Haupt- darsteller verlassen kann: Nina Hoss und Lars Eidinger verkörpern das innige Geschwisterpaar voller Glaubwürdigkeit und leidenschaftlicher Intensität. Eine berührende Liebeserklärung an die Kunst und die belebende Kraft der Kreativität.. SUI 2020 - 101min - Drama - Regie: Stépha- nie Chuat, Véronique Reymond - Schauspie- lerInnen: Nina Hoss, Lars Eidinger, Marthe Keller, Jens Albinus, Thomas Ostermeier THE BOOKSELLERS – AUS LIEBE ZUM BUCH (Start 29.10.) - Sondervorstellung am So., 1.1.. um 11:00 Uhr mit Filmgespräch mit Nicole Christiansen von der Buchhandlung Christiansen aus Ottensen (angefragt) Der Dokumentarfilm durchstreift die Bücher- welt New Yorks, erforscht Antiquariate und Buchhandlungen sowie die vollgestopften Wohnungen von Buchsammler. THE BOOKSELLERS ist ein lebendiger Blick hinter die Kulissen der New Yorker Welt der seltenen Bücher und jener faszi- nierenden Menschen, die sie bewohnen. Der Film unternimmt eine Reise in eine kleine, faszinierende Welt voller träumen- der, exzentrischer, intellektueller und besessener Bibliophilen, die niemals auf- geben bei der unerbittlichen Suche nach dem nächsten großen Fund. Dabei zeigen sich Buchhändlerinnen und -händler als Gelehrte, Detektiv:innen und Geschäfts- leute in einem, und ihre Persönlichkeiten und ihr Wissen sind so divers wie die Bücher, mit denen sie arbeiten. Sie spie- len eine unterschätzte, aber essenzielle Rolle bei der Aufgabe des Bewahrens von kulturellemWissen und menschlicher Geschichte. Doch trotz aller Leidenschaft sieht der Buchmarkt sich zeitgleich mit einem stetigen Rückgang kleiner Buch- handlungen konfrontiert. Welchen Ein- fluss haben neue Technologien auf den Buchmarkt? Wie wichtig sind Bücher als haptische Objekte? Die andauernde Rele- vanz des Buches wird aber nicht nur von enthusiastischen Büchersammler:innen verteidigt, sondern auch von einer wach- senden Community aus jungen Lesenden und Menschen, deren Liebe zum Buch ungebrochen ist. THE BOOKSELLERS lässt uns diese Liebe spüren – als Plädoyer für die Seiten, die die Welt bedeuten. USA 2020 - 99min - Dokumentation - Regie: D. W. Young GEFANGEN IM NETZ (Start 05.11.) „Gefangen imNetz“ geht es um den Miss- brauch von Jugendlichen, der im Internet stattfindet oder sich dort anbahnt. Ein Film der aufrüttlet. Es reicht nur ein Klick: Jugendliche sind in den digitalen Medien täglich der massi- ven Bedrohung durch „Cyber Grooming“ ausgesetzt. Erwachsene Männer nutzen dabei die Naivität, die Unwissenheit oder Unerfahrenheit von jungen Menschen im Netz schamlos aus. Der Film doku- mentiert in eindringlichen Bildern, was nahezu überall auf der Welt passiert. GEFANGEN IM NETZ ist ein filmisches Experiment, das ein Schlaglicht auf das Tabuthema Missbrauch an Jugendlichen im Netz wirft: Drei volljährige Schauspie- lerinnen, drei Kinderzimmer, 10 Tage und 2.458 Männer mit eindeutigen Absichten. Die drei sehr mädchenhaft aussehende Schauspielerinnen, die sich im Netz mit fiktiven Profilen als 12-Jährige ausgeben, chatten aus sorgfältig nachgebauten ‚Kinderzimmern’ in einem Filmstudio mit Männern aller Altersgruppen. Die „Mädchen“ wurden von den Männern online aufgespürt und kontaktiert. Die meisten der Männer fragen nach Sex am Bildschirm und schicken explizite Fotos oder Links zu Pornoseiten. Einige versuchen, die Mädchen zu erpressen. Der Film erzählt in fesselnden Bildern das Drama der drei Schauspielerinnen vom ersten Casting bis zu den ersten Treffen mit den Männern. Sechs Kameras drehen die Ereignisse mit, die Dreharbeiten werden umfassend betreut und beglei- tet. Die Täter werden mit ihren eigenen Waffen verfolgt und werden von Jägern zu Gejagten. DCZE 2020 - 100min - Dokumentation - Re- gie: Barbora Chalupová & Vít Klusák

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