Oktober 2019

jekt des Gängeviertel e. V., welches aus einem neuen internen Betreiber-Kollektiv und vielen weiteren ehrenamtlichen Helfern aus der sub- kulturellen Club- und Kreativszene besteht. Wir als Kollektiv wollen einen Freiraum für Kunst und Kultur aller Art schaffen und sehen uns nicht nur als reinen Club-, sondern auch als Kreativbetrieb, den man in Form von Dekoration, Licht, Ton und Entertainment in zehn verschiedenen Welten er- leben kann.“ Musikalisch wolle man ein breiteres Publikum ansprechen. Zur Eröffnung gab es eine reine Bassnight mit Trap, Grime und Ghetto-Tech. „Wir versuchen Vielfalt anzubieten, daher auch ein breiteres Spektrum an Gästen. Das kann auch mal bunt werden, aber so und nicht anders, soll es ja auch sein. Das gilt auch für unsere Clubpolitik: generell wollen wir die größtmögliche Freiheit für jeden; und niemanden – abgesehen von Rassisten, Sexisten, Homophoben u. a. – aufgrund von Äußer- lichkeiten oder Verhalten ausschließen. Wir haben während der Veranstaltungen ein Awarenessteam, Psy-Care und Deutschlands einzige reine Frau- entürstehercrew, die sich um Wohlbefinden und Sicherheit kümmern.“ Die Betriebserlaubnis läuft zunächst bis Juni 2020. Bis dahin wird es monat- lich eine Veranstaltung geben, die das gesamte Wochenende läuft. Im Winter Freitag 24 Uhr bis Samstag 11 Uhr und Samstag 24 Uhr bis Sonntag 22 Uhr. Ab dem Frühjahr dann wieder drei Tage am Stück. „Rave on, Hamburg!“ Ole Masch 11.–13. OKTOBER Anderswelt #2, 24:00 Uhr; Anderswelt (Stockmeyerstraße 43) 10 Monate, 10 Parallelwelten Foto: Ole Masch Lange wurde gehofft, spekuliert, Gerüchte gestreut. Es folgte Abschiedsparty nach Abschiedsparty. An- fang September war es offiziell. Die Kerncrew des beliebten Underground Clubs Moloch, von Gästen liebevoll Mutti genannt, verkündete ihr „Closing ohne Closing“ und beendete damit nach fünf Jahren ein Projekt unzähliger legendärer elektronischer Nächte (und Tage). Man sei sich mit dem Gänge- viertel, welches die Fläche verwaltet, nicht über die Modalitäten zur Fortführung einig geworden. Da- mit verliert Hamburg eines der innovativsten und mehrfach ausgezeichneten Clubprojekte der letzten Jahre – und gewinnt gleichzeitig etwas Neues. Wie das Gängeviertel mitteilte, geht im Oberhafen die Anderswelt an den Start: „Ein kollektiver, partizi- pativer und basisdemokratischer Ort für kulturelle und künstlerische Projekte und natürlich exzessive Clubkultur“. Mehrere Wochen sei von zahlreichen Kollektiven und über 100 Beteiligten geplant, ge- baut und entworfen worden. Freya und Gwen vom Anderswelt-Kollektiv erzählen: „Wir sind ein Pro- CLUBKULTUR Über fünf Jahre war das Moloch ein subkultureller Club-Stachel in der fortschreitenden Bebauung der HafenCity. Nun verkündete die Betreiber-Crew das Ende. Doch es geht spannend weiter. Für mindestens zehn Monate wird aus Moloch die Anderswelt 10 PARTY

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