Septermber 2020
WATER IS A HUMAN RIGHT! Seit 15 Jahren verfolgt die Hamburger NGO „Viva con Agua“ ihre Vision „Alle für Wasser, Wasser für alle“. Vor zehn Jahren wurde das Recht auf Zugang zu sauberem Wasser von den Vereinten Nationen als Menschenrecht anerkannt. Und 2015 in der Sustainable Development Agenda als sechstes Ziel „Ensure acces to water and sanitation for all“ aufgenommen. Diese ist auf 15 Jahre angelegt. Noch haben weltweit über 579 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und über zwei Milliarden zu sanitärer Grundversorgung wie sicheren Toiletten. Der Mangel an sauberem Wasser und Hygiene gehört nach wie vor zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren. „Wasser wurde völlig zu Recht vor zehn Jahren als Menschenrecht deklariert“, so Tobias Rau, „Wasser ist wie die Luft zum Atmen, Grundlage jeden Lebens und sollte daher jedem Menschen in ausrei- chender und guter Qualität zur Verfü gung stehen.“ Foto: Lars Jockumsen bar sind. Ist das ein Punkt, den ihr noch mal anders denken müsst? Da sind wir auf jeden Fall dran. Unsere Vision „Alle für Wasser, Wasser für alle“ beinhaltet auch, Leute zu motivieren, sich mit Freude zu enga- gieren. In diesem Jahr ist das, für uns alle sehr unerwartet, leider ausgefallen, aber das heißt nicht, dass wir zukünftig darauf verzichten wer- den. Sollte auch im nächsten Jahr mit deutlichen Einschränkungen zu rechnen sein, was durchaus realistisch ist, müssen wir bis dahin Konzepte und Formate entwickeln, wie man dennoch per- sönlich zusammenkommen kann. Denn das ana- loge Leben, das uns allen so viel Spaß macht und die Freude am Engagement, der Commu- nity und dem Zusammensein, lässt sich nicht eins zu eins in den digitalen Raum übertragen. Bis dahin brauchen wir alle vor allem eins: Geduld … So doof das für Viva con Agua und für die Men- schen ist, die in Deutschland oder Europa leben, sind wir trotzdem gesegnet mit stabilen Staa- ten, die Rettungsschirme spannen können, die Top-Gesundheitssysteme haben. Auf dem afri- kanischen Kontinent und in vielen anderen Re- gionen ist es viel dramatischer, was das Gesund- heitswesen und die fehlende Unterstützung vom Staat angeht. Und das war auch schon immer der Antrieb für Viva con Agua: Aus dieser Dank- barkeit heraus zu teilen. Wirft die aktuelle Situation euch in der Ent- wicklung zurück? Das wird die Zeit zeigen, ich hoffe nicht. Aber diese Delle ist deutlich spürbar. Wir sind unver- besserliche Optimisten und versuchen, das Beste daraus zu machen. ImMärz haben wir sehr schnell beschlossen, dass alles, was wir jetzt ma- chen, auf drei wichtige Ziele einzahlen muss: Verbesserung der digitalen Infrastruktur, Kom- munikation, um in den Köpfen und Herzen der Menschen zu bleiben, und Fundraising. Und hoffen, dass wir ein paar Samen auf fruchtbaren Boden werfen konnten. Ihr habt mittlerweile verschiedene Standorte in Europa und Uganda, kürzlich ist Südafrika dazu gekommen. Wie wichtig ist Hamburg noch als Standort? Sehr wichtig. Viva con Agua ist nicht aus Ham- burg wegzudenken und die Stadt ist engst mit unserer Gründungsgeschichte verwoben. Ham- burg wird auch zukünftig einen zentralen Stel- lenwert haben, hier ist unser Headquarter. Wir werden zwar immer mehr zur dezentralen, inter- nationalen Organisation, aber Hamburg ist und bleibt unsere Base. Viva con Agua de Sankt Pauli Infos und Spenden unter vivaconagua.org/spende Tobias Rau mit Kampagnen- Pappschild, das schon durch viele berühmte Hände gewandert ist 6 TAG & NACHT
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