Septermber 2020
ellen Theaternacht soll ja die gesamte Vielfalt abgebildet sein. Das ist schließlich das Grund- prinzip der Theaternacht. Es soll Live-Programme geben und solche on demand, wie muss sich der digitale Besucher das vorstellen? Im Prinzip läuft es ähnlich ab, wie die analoge Theaternacht auch: Von einem zentralen Ort aus – das war in den vergangenen Jahren der Jungfernstieg, dieses Jahr ist es www.theater- nacht-hamburg.org – wo ein allgemeines Pro- gramm stattfindet, können sich die Gäste auf die Reise in die verschiedenen Theater machen. 2020 nicht mit dem Bus, sondern mit der Maus. Auf der Website kann man in die virtuellen Räu- me der einzelnen Theater klicken, entweder den Routenvorschlägen folgen, etwa der musikali- schen Route, oder einen eigenen Weg durch die virtuelle Theaterlandschaft finden. Gibt es auch eine zentrale Bühne in diesem Jahr, wie sonst jene am Jungfernstieg? Ab 20 Uhr wird eine Live-Show gesendet, die wir im Schmidt Theater, sogar vor Live-Publi- kum, produzieren. Zwei bekannte Moderieren- de werden interessante Talk-Gäste empfangen, besondere Highlights der kommenden Zeit vor- stellen und immer wieder zu den „rasenden Re- portern“ schalten, die sich beispielsweise unter die Premierengäste im Thalia Theater mischen. Dazu kommen Showacts aus Theater und Oper sowie von Musikerinnen und Musikern wie Ste- fan Gwildis. Diese Live-Ausschnitte sind nur in einem be- stimmten Zeitfenster zu sehen, gefilmte Bei- träge hingegen auch noch nach dieser Nacht? Die Live-Sendungen, insbesondere die zen- trale Show aus dem Schmidts, bleiben live, aber die virtuellen Theaterhäuser mit ihrem Angebot werden über die Theaternacht hinaus online zu besuchen sein. Das können Mitschnitte be- sonderer Produktionen sein oder Einsichten in laufende Proben- und Arbeitsprozesse. Das kann eine Führung durch die Unterbühne sein, Inter- views mit Künstlerinnen und Künstlern, Pro- grammpräsentationen und vieles mehr. Man- che, wie das Lichthof Theater, senden ebenfalls live. Durch diese Aktionen entstehen Kosten, aber die diesjährige Theaternacht ist kostenlos für die Besucher, woher kommt das Geld? Tatsächlich haben wir uns entschlossen, die vir- tuelle Theaternacht kostenlos anzubieten. Denn es ist uns wichtig, möglichst vielen Besucherin- nen und Besuchern zu zeigen: Wir sind wieder da! Auch im analogen Raum. Dies ist möglich durch großzügige Unterstützung der Hermann Reemtsma-Stiftung und der Behörde für Kultur und Medien. Wie denkst du persönlich über die gravieren- den Veränderungen im Genre Theater durch die weltweite Pandemie? Die Corona-Zeit hat die Spanne der Repräsen- tationsformen von Theater erweitert. Theater ist nicht mehr allein analog denk- und erlebbar. Eindrücke aus verschiedenen Theatern vor Ort vermischen sich mit virtuellen Inhalten. Dies ver- deutlicht die Situation, in der sich die Theater während und wahrscheinlich nach Corona be- finden – vielleicht unsere neue Normalität. Interview: Dagmar Ellen Fischer THEATER Lars Meier spricht mit richtig guten Leuden, u.a. mit Marcell Jansen, Cornelia Poletto, Peter Lohmeyer, Frank Spilker, Bettina Tietjen, Corny Littmann, Atze Schröder und vielen mehr
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