Septermber 2020
THEATER THEATERNACHT HAMBURG „ Theater ist nicht mehr allein analog denkbar“ Die Theaternacht findet erst- mals nur digital statt – und ist dadurch für jeden zugänglich. Ein Gespräch mit Matthias Schulze-Kraft, Vorstand des Hamburger Theater e. V., über das, was auf die Besucher zukommt Wir gehen davon aus, dass alle 44 Bühnen, die sich auch an einer analogen Theaternacht be- teiligt hätten, dabei sind. ImHamburger Thea- ter e. V. haben sich so gut wie alle professionel- len Bühnen der Hansestadt zusammengeschlos- sen – von der Staatsoper bis zum Theater das Zimmer mit seinen 40 Plätzen. Ein solch einmü- tiger Zusammenschluss so vieler Theater einer Stadt, die unterschiedlicher nicht sein könnten, ist übrigens einzigartig in Deutschland und wahr- scheinlich weltweit. Möglicherweise fehlen aber Häuser, weil es technisch nicht reicht und Equipment hätte angeschafft werden müssen, um diese Thea- ternacht umsetzen zu können? Wir wollen auch diejenigen Häuser mitnehmen, die es aus eigener Kraft nicht schaffen und sie entsprechend unterstützen. Auch in der virtu- Drama, Baby: „Die Tochter des Ganoven- königs“ 2019 am Jungen Schauspielhaus Foto: Junges Schauspielhaus Die diesjährige Hamburger Theaternacht fin- det am 12. September erstmals virtuell statt. Am selben Abend bespielen indes fast alle Hamburger Theater ihre Bühnen live, wird es Kollisionen geben? Matthias Schulze-Kraft: Aufgrund der Beschrän- kungen ist die Durchführung einer analogen Theaternacht 2020 nicht möglich. Gleichzeitig können die Bühnen nach der langen Schließzeit und den Beschränkungen der Platzkapazitäten auf keinen Spieltermin verzichten. Da nur etwa 30 Prozent des Publikums Platz in den Theatern finden, ist die virtuelle Theaternacht ein attrak- tives Angebot für die anderen 70 Prozent. Zu- dem kann man auf diese Weise von überall an der Theaternacht teilnehmen. Wie viele Theater werden sich 2020 an dem digitalen Format beteiligen? 36
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