September 2019
43 Foto: Peter Schnetz an. Nagano dirigiert in der Elbphilharmonie Olivier Messiaens Kult-Oper „Saint François d’Assise“ im Rahmen des Internationalen Musikfests Ham- burg. Wir freuen uns auf eine Reihe großartiger Solisten: So kehrt der Hamburger Kammersänger Plácido Domingo als Simon Boccanegra an die Dammtorstraße zurück und Rolando Villazón singt die Titelpartie in Debussys „Pelléas et Mélisande“. In der Opera stabile gibt’s unter anderem Paul Abrahams Operette „Märchen im Grand-Hotel“. Es wird eine spannende Saison! Die Eröffnungs-Premiere „Die Nase“ wird von Karin Beier inszeniert. Warum holen Sie immer wieder Regisseure vom Sprechtheater? Ich kenne Karin Beier schon viele Jahre und schätze sie sowohl als Theaterregisseurin als auch als Opernregisseurin sehr. Oper ist zunächst mal eine Form des Theaters und dem Sprechtheater damit verwandt. In den letzten Jahrzehnten hat das darstellende Element in Opern sehr an Bedeutung gewonnen. Die Sänger sollen nicht nur stehen und singen, sie müssen richtig spielen. Da hat Oper inzwischen sehr viel vom Schauspiel gelernt. Schauspielregisseure finden zudem oft spannende, ungewöhnliche und wirklich neue Zugänge zu den Werken, die das Musiktheater wirklich bereichern. Seit Ihrer Intendanz werden an der Staatsoper vermehrt moderne Inszenierungen aufgeführt. Gehen Sie diesen Weg weiter? Eine Oper auf die Bühne zu bringen, erfordert eine Auseinandersetzung mit uns selbst, mit unserer Zeit und unserer Lebenswirklichkeit. Nur so kann ein Werk uns heute noch etwas sagen und bedeu- ten, ist mehr als reine Unterhaltung. Das bedeutet, dass wir die Werke immer wieder neu befragen und interpretieren ebenso wie Impulse zu setzen für die Entstehung von neuem, zeitgenössischem Musiktheater. Innovation ist unsere Tradition in der ältesten Bürgeroper Deutschlands. Interview: Hedda Bültmann Theater kann Ihre Sicht der Dinge verändern. Willkommen zur Spielzeit 2019&2020! thalia-theater.de Fotos Armin Smailovic 3 FRAGEN AN ... Georges Delnon Intendant der Staatsoper Hamburg Georges, worauf dürfen sich die Hamburger Opernliebhaber in der nächsten Saison freuen? Georges Delnon: Am 7. September eröffnen wir die neue Spielzeit mit Dimitri Schostakowitschs Oper „Die Nase“ in einer Neuinszenierung von Schauspielhaus-Intendantin Karin Beier und unter der musikalischen Leitung unseres Chefdirigenten Kent Nagano. Es folgt „Don Giovanni“ unter dem Dirigat von Adam Fischer und in der Regie von Jan Bosse. Calixto Bieito inszeniert bei uns Verdis „Fal- staff“. Die 3. Italienischen Opernwochen beginnen im März 2020 mit einer Neuproduktion von Vin- cenzo Bellinis „Norma“ mit Marina Rebeka in der Titelpartie. Regisseur Dmitri Tcherniakov und Kent Nagano nehmen sich Richard Strauss’ „Elektra“
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