September 2019

4 Abaton September 2019 NEUE FILME Und der Zukunft zugewandt Drei Frauen in der jungen DDR Schwimmen Zwei junge Mädchen heute Seit die Eltern sich getrennt ha- ben, lebt Elisa mit ihrer Mutter in Neukölln. An der Schule wird sie gemobbt … bis Anthea kommt. Die beiden werden Freundinnen. Mit ihren Handys zeichnen sie al- les auf, was sie tun. Dann kom- men sie auf die Idee, die „Kame- ra umzudrehen“. Sie bringen die Jungs, die Elisa gemobbt hatten, mit Videos in Schwierigkeiten und posten immer mehr davon… Die Berliner Regisseurin Luzie Loose zeigt das Leben von Kin- dern in der digitalen Gegenwart aus nächster Nähe. Ihr Film ist nah an den beiden Protagonistin- nen und dringt ein in ihre Welt, in der eigene Gesetze gelten. Premiere Am 10. September um 20 Uhr ist die Regisseurin Luzie Loose im Abaton zu Gast. Frau Stern Zum Aussteigen ist nie zu spät Frau Stern ist neunzig. Sie hat in ihrem Leben allerhand über- lebt. Als junges Mädchen ent- kam sie den Nazis, später führte sie ein Restaurant und hat mit 90 eine stolze Raucherinnen-Karrie- re. Aber jetzt ist es Zeit, zu gehen. Frau Stern findet: Liebe ist eine Entscheidung – und der Tod auch. Mit der wunderbar grimmigen Hauptdarstellerin Ahuva Som- merfeld hat Anatol Schuster ohne Fördergelder einen tollen kleinen Film gedreht, der mit seiner fri- scher Wahrhaftigkeit zu Herzen geht. Ein Licht zwischen denWolken Was gestern einfach war… Prélude Schöne Musik, harte Ausbildung Zuhause war David immer der große Pianist und hat alle beein- druckt. Jetzt – am Konservato- rium – ist er nur ein Klavierstu- dent unter vielen. Das Studium ist hart. David weiß bald nicht mehr, ob ihn seine Lehrerin nur quä- len will. Dann verliebt er sich und bekommt einen Rivalen, der ihn ständig runtermacht… Louis Hofmann spielt den Da- vid, Ursina Lardi ist Davids mal freundliche, malt harte, aber im- mer kritische Lehrerin. Vorstellung mit Gästen Am 1. Sep- tember um 18 Uhr sind die Regis- seurin Sabrina Sarabi und Haupt- darsteller Louis Hofmann zu Gast. Deutschstunde Nach Siegfried Lenz Nach dem Roman von Siegfried Lenz erzählt der Film die Ge- schichte eines kleinen Jungen, dessen Vater als Polizist im Drit- ten Reich den Auftrag erhält, das Malverbot für einen befreundeten Maler zu überwachen – und die- sem Auftrag streng folgt, während sein Sohn sich mehr und mehr – mit Wort und Tat – auf die Seite des Betroffenen stellt. Ulrich Noethen spielt den Pol- zisten und Tobias Moretti den Maler. Der unverwüstliche Levi Eisenblätter ist der kleine Siggi. Ein kleines Dorf in den albani- schen Bergen. Vor allem alte Men- schen leben hier – wie in einer ver- gangenen Zeit. Stundenlang sitzen die Männer beim Tee zusammen. Später werden sie in der kleinen Moschee auf dem Berg beten. Eines Tages entdeckt der junge Hirte Bresnik dort eine alte Ikone unter dem Putz. Die Moschee war früher eine Kirche! Von nun an ist das Dorf in Aufruhr. Es zählt nicht mehr, dass dort Muslime, Christen und Orthodoxe friedlich miteinander lebten. Mit einem Mal fällt die Sicherheit von ihnen ab, die sie bisher fühlten. Bresnik versteht die plötzliche Irritation nicht. Als eine Kunst- historikerin im Dorf auftaucht, erklärt er sich gerne bereit, ihr al- les zu zeigen. Der albanische Regisseur Robert Budina hat mit ,Ein Licht zwi- schen den Wolken‘ einen exem- plarischen Film geschaffen, der Differenzen und Streitigkeiten auf ein kleines Dorf abbildet. In zum Teil atemberaubenden Pano- ramen der Bergwelt erzählt er die Geschichte von Menschen, die ihr Vertrauen in die Welt neu bauen müssen. Premiere Am 20. September um 17 Uhr ist Regisseur und Dreh- buchautor Robert Budina zu Gast. Eines Tages im Jahr 1952 dürfen Antonia Berger und zwei weitere Frauen zurück nach Deutschland: Aus dem Arbeitslager in Sibirien, wo sie vor mehr als zehn Jahren unter absurden Vorwürfen in ein Straflager abgeschoben wurde, zurück in die DDR . Hier empfängt man sie herzlich, bemüht sich den Schaden gut zu machen. Man gibt ihnen gute Wohnungen und An- stellungen – unter einer Bedin- gung: Sie dürfen nie über das er- littene Unrecht in der Sowjetuni- on sprechen. Der Regisseur Bernd Böhlich hatte schon 1980 von der Darstel- lerin Swetlana Schönfeld von die- ser Geschichte erfahren. Sie war damals als schwerkrankes Kind mit ihrer Mutter aus Sibirien zu- rückgekehrt (jetzt spielt sie ihre Großmutter: die Mutter der Prot- agonistin Antonia). Der Film zeigt ein schwieriges Schicksal in einer komplizierten politischen Situati- on. In der Hauptrolle spielt Alex- andra Maria Lara. Premiere Am 6. September um 20 Uhr ist die Darstellerin Swetlana Schönfeld zu Gast. Ein Licht zwischen denWolken Start ab 19.9., Premiere 20.9. um 17.00, fest 21.9. um 13.00 Drehbuch, Regie Robert Budina Kamera Marius Panduru Musik Marius Leftarache Darsteller Arben Bajraktaraj, Estela Psyqyli, Irena Cahani, Bruno Shilaku Albanien 2018, 84 Min., dtF|OmU., ab 0 Frau Stern Start ab 29.8. Drehbuch, Regie Anatol Schuster Darsteller Ahuva Sommerfeld, Kara Schröder DE 2019, 82 Min., dtF, ab 12 Prélude Start ab 29.8. Drehbuch, Regie Sabrina Sarabi Darsteller Louis Hofmann, Liv Lisa Fries DE 2019, 95 Min., dtF., ab 12 Deutschstunde Start ab 3.10. Regie Christian Schwochow nach Siegfried Lenz Darsteller Ulrich Noethen, Tobias Moretti DE 2018, 125 Min., dtF, ab 12 Schwimmen Premiere 10.9. um 20.00, Start ab 12.9. Drehbuch, Regie Luzie Loose Kamera Anne Bolick, Musik Andreas Pfeiffer Darsteller Stephanie Amarell, Lisa Vicari, Alexandra Finder, Johnathan Berlin, Jürg Plüss DE 2018, 101 Min., dtF., ab 12 Und der Zukunft zugewandt Start ab 5.9., fest 6.9. um 20.00 mit Gast Drehbuch, Regie Bernd Böhlich Kamera ThomasPlenert, Musik SebastianSchmidt Darsteller Alexandra Maria Lara, Stefan Kurt, Robert Stadlober, Karoline Eichhorn, Barbara Schnitzler, Karlotta von Falkenhayn DE 2018, 108 Min., dtF, ab 12

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