September 2019

24 MUSIK Amanda Palmer Sie ist die Frau, die Songs von Radiohead auf der Ukulele spielt. Die Frau, deren erstes Soloalbum vom wunderbaren Ben Folds produziert wurde, nachdem sie die Dresden Dolls aufgelöst hatte. Und die Frau, die dürre Pop-Sternchen mit ihrem Stil und ihrer Grandezza verdammt alt aussehen lässt. Amanda Palmer gehört zu den großen Stimmen unserer Zeit. Nicht nur, weil sie singen kann. Sondern auch, weil sie sie einsetzt. Gegen Ho- mophobie etwa. Und um von sich selbst und ihrem Leben zu erzählen. Im Gepäck hat die 43-jährige New Yorkerin ihr drittes Soloalbum namens „There Will Be No Intermission“. Keine Pause also. Macht Amanda Palmer gefühlt ohnehin nie. Schreibt ja auch noch Bücher. (and) 24. SEPTEMBER 19:15 Uhr; Laeiszhalle Life Zum Soundtrack ihrer Jugend zählte der Punk der 1970er Jahre. Auf dem Weg zur Schule hörten die Brüder Mez und Mick Sanders die Songs von The Clash, ließen sich bedröhnen von der Wut und Wucht Joe Strummers. Nur konsequent, dass die Engländer mit ihrer eigenen Band Life musika- lisch ähnlich energetisch und textlich genauso ungeschönt und lebensnah agieren. Eine freilich ziemlich kraftvolle Show entsteht, wenn Life auf die Live-Bühne gehen. (ebh) 30. SEPTEMBER 19:00 Uhr; Molotow Nouvelle Vague Entspannte Gitarren. Gehauchter Gesang. Und immer dauert es ein wenig, bis der Song erkannt ist. Nouvelle Vague interpretieren Klassiker der New Wave komplett neu. So wird aus dem treibenden und düsteren „Love Will Tear Us Apart“ von Joy Division eine Bossa-Nova-Nummer, zu der jeder Cocktail mundet. Gern auch in einer Strandbar. Eigentlich sind Nouvelle Vague eher Projekt als Band. Die beiden DJs und Produzenten Marc Collin und Olivier Libaux holen sich einfach Sängerinnen dazu – und zwar meist ziemlich gute. Dann wird fröhlich in den frühen 80ern geklaut, gern auch mal bei Depeche Mode. Ziemlich erfolgreiches Konzept. Und tanzbar. (and) 1. OKTOBER 20:00 Uhr; Mojo Club Prinz Pi Dass man auch als Mr. Nice Guy sehr erfolgreich im Rap-Business sein kann, beweist Friedrich Kautz alias Prinz Pi seit 20 Jahren. In welcher Le- bensphase sich der selbst ernannte beste deutsche Themen-Rapper gera- de befindet, kann man auf dem aktuellen Album des Berliners nachhören. Mit seinem charakteristischen Flow, geschult vom Battle-Rap, reflektiert Prinz Pi persönliche Erfahrungen zwischen Liebe und Verlustängsten eines Thirtysomethings und bietet damit auch immer ein bisschen Lebenshilfe für die Zielgruppe – zuletzt auf seinem Album „Nichts war umsonst“, auf dem er sich Unterstützung von Mark Forster und Bosse holte. (kgr) 26. SEPTEMBER 20:00; Docks Foto: Rod Maurice Foto: Life Foto: Roberto Brundo Foto: Kahn and Selesnick

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI2ODAz