September 2018

16 MUSIK Es gab mal eine Zeit, in der war Electro-Clash das neue große Ding. Der Klassenprimus dieses Genre-Crossovers aus House, Synthie-Pop und Rock war das Pariser Label Ed Banger, das 2007 das Duo Justice und den Superhit „D.A.N.C.E.“ hervorbrachte. Für ihr viertes Album greifen die beiden DJs Gaspard Augé und Xavier de Rosnay nun auf Bewährtes zurück und haben die Live-Versionen alter Songs weitergedacht und neu interpretiert. Ein Update ihres Schaffens und der Beweis für die Relevanz von Electro-Clash auch noch im Hier und Jetzt. (kgr) ★★★★★ PLATTE DES MONATS Justice - Woman Worldwide POP (ED BANGER/BECAUSE/CAROLINE INTERNATIONAL/UNIVERSAL) PLATTE DES MONATS Donavon Frankenreiter Nein, besonders aufregend ist die Musik von Donavon Frankenreiter nicht. Warum auch? Er nimmt die ruhige Welle. Einst Profisurfer, hatte der Kalifornier schon als Jugendlicher Sponsorenverträge in der Tasche. Lange bevor er 2004 zur Klampfe griff und bei Jack Johnson im Studio seine erste Platte aufnahm. Schlug ein. Seitdem gehört der bärtige Typ dazu, wenn es um chilligen Sound geht. Ende September verlässt Do- navon mal wieder sein Hawaii, schultert die Gitarre und tourt. Das geht auch ohne neues Album. 2015 erschien mit „The Heart“ die Platte, die Donavon selbst für seine wichtigste hält. (and) 29. SEPTEMBER 19:00 Uhr; Übel & Gefährlich Juse Ju Seit einigen Jahren gibt es eine wachsende deutsche In- die-Rap-Szene, die sich als Antithese zum Bling-Bling und Ma- ckertum des Gangsta-Rap mit selbstironischen und introspektiven Texten an persönlichen oder politischen Themen abarbeitet. Zu den Vertretern dieser Spezies gehört auch Justus Hütter a. k. a. Juse Ju – gebürtiger Schwabe, der mittlerweile in Berlin lebt. Im März erschien mit „Shibuya Crossing“ das Debütalbum des Rap- pers, das unter anderem von HipHop-Durchstarter Dexter produ- ziert wurde, der mit Samples und warmen Grooves einen Klangtep- pich gebastelt hat, über den Juse Ju seine pointierten Alltagsbeobachtungen ausbreiten kann. (kgr) 30. SEPTEMBER 20:00 Uhr; Molotow Foto: Rodney Bursiel Foto: Cole Bennetts Xavier Rudd Sonnengebleichtes Zottelhaar, goldbraune Haut, Surfbrett unterm Arm: Xavier Rudd erfüllt so ziemlich alle Klischees eines austra- lischen Sonnyboys. Aktuell ist der 40-jährige Multiinstrumentalist mit seinem 2015 erschienenen Album „Storm Boy“ auf Tournee. Zu einem luftigen Sound aus Folk, Blues, Rock und Reggae pre- digt Rudd darauf Spiritualität, Menschlichkeit und Umweltschutz – und das alles, ohne anstrengend oder gar peinlich zu werden. Muss man ja auch haben, als echter Strandbursche: eine tiefen- entspannte Grundhaltung. (mkb) 29. SEPTEMBER 19:00 Uhr; Große Freiheit 36

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI2ODAz