September 2017
TAG&NACHT 7 [2BOATS] Gar keine dumme Idee! Zwei Fotografen auf hoher See: Als Vorboten der Triennale der Fotografie 2018 fahren Claudius Schulze und Maciej Markowicz mit selbstgebauten Hausbooten nach Amsterdam und Paris Das Zuhause des Hamburger Fotografen Claudius Schulze sieht aus wie eine ganz normale Ein-Zim- mer-Wohnung – Holztisch, Küchenzeile, Fensterfront mit Sitzecke, Schlafbereich, ein kleines Bad – wäre da nicht das Steuerrad neben der Tür, und das Wasser di- rekt vor der Veranda. Aus einer dummen Idee mit Freun- den sei das Hausboot entstanden, erzählt Schulze, und dass es am Anfang nicht mehr gewesen sei als ein Floß mit Zelt darauf. Sein schwimmendes Zuhause ist inzwi- schen aber viel mehr als das: Zusammen mit dem Boot des Berliner Fotografen Maciej Markowicz bildet es die Kunstaktion [2BOATS], die aus einer Kooperation der Triennale der Fotografie in Hamburg und dem „Über- mut Project“ entstanden ist. Zwei Marketing-Agenturen, visitBerlin und Hamburg Marketing, haben diese Initiati- ve gestartet, um die deutsche Kreativszene auf interna- tionalen Bühnen zu fördern. Es sind also nicht nur zwei Künstler, die hinter [2BOATS] stehen – es sind auch zwei Städte. „Diese ganze Aktion ist aus vielen verschiedenen Kooperationen gewachsen“, so Krzysztof Candrowicz, Kurator der Triennale. Durch die Mitarbeit des Übermut Projektes stehen Kurator und Künstlern außerdem ganz neue Türen offen: Die Initiative wird durch das Auswärti- ge Amt gefördert, die Finanzierung gibt Markowicz und Schulze den Freiraum, um „einfach mal zu machen und loszufahren“. Deswegen passe der Projekttitel „Über- mut“ wie die Faust aufs Auge. Keiner der Künstler habe jemals ein Boot gesteuert. „Wenn das nicht Übermut ist, was dann?“, so Schulze. Obwohl die Triennale erst nächstes Jahr stattfindet, ste- chen Markowicz und Schulze jetzt schon in See. Für die Photographieausstellung „Unseen Amsterdam“ fahren die beiden Ende September in die Niederlande, im An- schluss nach Paris, dann über Berlin wieder zurück nach Hamburg. Während Schulze sein Hausboot aber eher als offenen Diskussionsort und Raum für Workshops sieht, hat Markowicz ein anderes Konzept: Sein Boot ist eine große begehbare Camera Obscura – ein kom- plett abgedunkelter Raum, in dem Licht nur durch ein kleines Loch fällt und dann ein gespiegeltes Bild an die gegenüberliegende Wand wirft. Obwohl beide ein unter- schiedliches Konzept haben, beschäftigen sie sich doch mit dem Thema der Triennale. Unter dem Titel „Breaking Point. Searching for Change“ setzt sich diese mit den im- mer schneller fortschreitenden globalen Veränderungen auseinander, egal ob sozial, politisch, ökonomisch oder technologisch. „Das Festival behandelt nicht die Fotogra- fie an sich, sondern die Themen, die in unserer heutigen Zeit wirklich wichtig sind“, erklärt Candrowicz. Verän- derung – für Schulze bedeutet das den Klimawandel, für Markowicz ist es persönlicher: Die Besucher seiner Camera Obscura sind in der Dunkelheit erst einmal mit ihrem eigenen Bewusstsein konfrontiert. „Das ist auch eine Metapher. Man kann nichts verändern, ohne nicht erst etwas in sich selbst zu verändern.“ (she) www.ubermutproject.com/2boats Jetzt Tickets sichern! .................................. 040 254 944 00 www.weihnachtsfeiercircus.de ab 49,90 5 pro Person DINNER- SHOW! DEUTSCHLANDS GRÖSSTE HIER FEIERT HAMBURG WEIHNACHTEN! WEIHNACHTSFEIERZAUBER VIP GALERIE Foto: Kevin McElvaney (www.derkevin.com)
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