August 2019
ERMÖGLICHT DURCH KULTURPARTNER ELBPHILHARMONIE H A M B U R G PRE SENT S KONZERT KINO LIVE-UBERTRAGUNG AUS DER ELBPHILHARMONIE 14.–18.8.2019 WWW.ELBPHILHARMONIE.DE VORPLATZ ELBPHILHARMONIE EINTRITT FREI Foto: Franziska Holz Foto:Stadtreinigung TAG&NACHT Die Stadt und die Gängeviertel Genossenschaft haben sich auf einen Erbbaurechtsvertrag über 75 Jahre geeinigt – ein Grund, nicht nur das Zehnjährige zu feiern. Christine Ebeling, Sprecherin der Initiative „Komm in die Gänge“, über einen Ort für alternative Lebenskonzepte Das gallische Dorf Sauber! Die Stadtreinigung Hamburg ist als nachhaltigstes Groß- unternehmen für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2020 nominiert. 3 Fragen an den Pressesprecher Reinhard Fiedler Zehn Jahre Gängeviertel. Skizziere doch mal kurz die Entwicklung. Kurz geht eigentlich gar nicht: Damals zwölf verfal- lende Häuser, 200 Menschen, ein Wochenende Hof- fest, bei dem alle Häuser geöffnet wurden, gefolgt von unzähligen Verhandlungsrunden mit unter- schiedlichen Behörden und dem Bezirk Mitte, immer mehr fantastische Menschen, die sich angeschlos- sen haben, unglaublich viel Arbeit aus der ein Ver- ein, eine Genossenschaft und ein einzigartiger Ort mit den verschiedensten Blüten entstanden ist. Wie wirkt das Gängeviertel in die Stadt? Für viele fühlt es sich an wie das berühmte „gallische Dorf“, so richtig will es nicht zwischen diese Büro- bauten in der Innenstadt passen, und es will sich auch nicht dem kommerziellen Umfeld gleichma- chen. Es bietet viel an Kultur, Bildung und vor allem bietet es Raum für neue Lebenskonzepte und Ideen, die auch mal scheitern dürfen. Viele dieser Ideen sind aber sehr erfolgreich und bekommen Kinder. Welche Vision wollt ihr realisieren? Im besten Falle ein Ort bleiben, an dem Modelle für die Zukunft ausprobiert werden können, ein Ort, der sich immer wieder verjüngt und der sich politisch einmischt. Interview: Hedda Bültmann 22.–25. AUGUST Gängeviertel; das-gaengeviertel.info Was bedeutet für dich Freiheit? Freiheit bedeutet für mich ein selbstbestimmtes Le- ben zu führen. Selbstverständlich innerhalb der Grenzen dessen, was gemeinschaftlich ausgehan- delt wird, in demokratischen Prozessen. Autonomie wird auch als Erstes mit dem Gänge- viertel assoziiert. Wie wird diese hier gelebt? Täglich von Anbeginn, bereits in den monatelangen Vorbereitungen haben wir eine Struktur gebildet, die bis heute lebt. Das Plenum ist entscheidend bei übergreifenden Beschlüssen wie zum Beispiel bei der Neuvergabe von Räumen. Spezifische Fra- gen, wie die Programmgestaltung werden in den AGs abgestimmt, die sich zu unterschiedlichen Themen wie Programm, Kommunikation, Garten- gestaltung oder Kuratoren gegründet haben. Die Selbstverwaltung war vom ersten Tag an das Ziel, welches nun endlich auch für die Zukunft ge- sichert ist. Was war entscheidend für diesen Meilenstein? Das ist schwierig zu beantworten, viele Faktoren haben dazu beigetragen. Seit Jahren haben wir ver- sucht, in Verhandlungen eine langfristige Sicherung der Selbstverwaltung zu erreichen, das Gängevier- tel langfristig dem Markt zu entziehen und damit vor Privatisierung sowie wechselnden politischen Kon- junkturen zu schützen. Nach fast zehn Jahren konn- ten wir nun endlich überzeugen. Was ist das Leitbild der Stadtreinigung in Bezug auf Nachhaltigkeit? Wir sind ein Unternehmen, dessen Kernge- schäft, Ressourcen- und Kreislaufwirtschaft, die Grundlage nachhaltigen Wirtschaftens unserer gewerblichen und privaten Kunden bildet. Deshalb ist ein Nachhaltigkeits- management auf hohem Niveau für uns eine Selbstverständlichkeit. Was sind die Kernthemen? Kernthema unseres aktuellen Nachhaltig- keitsberichtes ist Plastik. Was war die größte Herausforderung bei der Umsetzung ihrer nachhaltigen Linie? Ein Problem, nicht nur bei uns, ist, dass eine nachhaltige Unternehmensführung in vielen Bereichen kurzfristig zu Kostensteigerungen führen kann. Beispiel: Arbeitskleidung aus fair gehandelter und verarbeiteter Baumwolle ist teurer als normale Ware. (hed) Tatsachen 753.529 Tonnen Abfall wurden 2018 gesammelt. Davon wurden: 0,15 % beseitigt (z.B. Problemstoffe) 0,2 % wiederverwendet; Rund 467.000 Secondhand-Artikel wurden in den Stilbruch- Kaufhäusern angeboten 37,4 % stofflich verwertet, zum Beispiel zu Kompost in dem hauseigenen Biogas- und Kompostwerk Bützberg 62,3% thermisch verwertet und 1,6 Millionen Megawattstunden Energie aus Abfällen und erneuerbaren Quellen erzeugt. Damit können rund 79.000 Haushalte mit Strom und 142.000 Haushalte mit Wärme versorgt werden. www.Stadtreinigung.de 6
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