August 2018
Destination Wedding Vom Titel sollte sich ein RomCom-Fan nicht abschrecken lassen – es handelt sich um einen US-Ausdruck für eine fancy Hochzeit irgend- wo im möglichst eindrucksvollen Urlaubsparadies. Kann schön sein, aber auch ärgerlich für die Gäste, die den Reisestress auf sich neh- men dürfen. Sogar sehr ärgerlich für die frustrierte Lindsay (Winona Ryder), ist es doch ihr verhasster Ex, der einer anderen das Ja-Wort gibt. Der Stress geht schon am Flughafen los, als ihr ein unver- schämter Typ namens Frank (Keanu Reeves) in die Quere kommt, der dann auch im Flieger neben ihr sitzt. So stellt sich heraus, dass auch Frank zur Hochzeit unterwegs ist. Nach und nach kommen sich die beiden näher ... Warum genau sich die beiden den Trip eigentlich antun, bleibt fraglich. Ebenso wenig lernen wir den Rest der Hochzeitsgesellschaft kennen. Im Fokus steht die Annäherung der beiden Beziehungsgestörten, viel passiert sonst nicht. Dafür wird in eineinhalb Stunden Laufzeit unge- fähr so viel gesabbelt wie in einer halben Staffel Gilmore Girls. Ryder und Reeves machen allerdings einen guten Job und überbrücken mit viel Selbstironie so manchen Fremdschäm-Moment. (kj) AB 2. AUGUST R: Victor Levin; USA 2018; D: Winona Ryder, Keanu Reeves, DJ Dallenbach ★★★ ★★ Nach dem Urteil Die Fronten sind verhärtet, die Emotionen aufgeheizt. Und doch be- ginnt der Franzose Xavier Legrand sein preisgekröntes Spielfilmde- büt „Nach dem Urteil“ mit einer unaufgeregt inszenierten Sequenz, die in fünfzehn Minuten ein hochkomplexes Bild einer zerrütteten Familie an die Wand wirft: Zusammen mit ihren Anwältinnen finden sich die getrennt lebenden Eheleute Miriam (Léa Drucker) und An- toine (Denis Ménochet) vor einer Richterin ein, die darüber befinden soll, ob auch der Vater das Sorgerecht für seinen elfjährigen Sohn Julien (Thomas Gioria) erhält. Am Ende steht ein für Miriam erschüt- ternder Beschluss: Ihr Ex-Mann darf den verunsicherten Julien jedes zweite Wochenende zu sich nehmen. Trotz dieser Regelung spannt sich die Lage weiter an. Obwohl Legrand die Ambivalenz des grandiosen Einstiegs später kon- sequent auflöst, hinterlässt sein thrillerhaftes Drama auch dank der starken Schauspielleistungen einen starken Eindruck. Es entsteht ein enormer Sog, der in eine beklemmende, nervenzerreißende Konfron- tation mündet. (cd) AB 23. AUGUST R: Xavier Legrand; F 2017; D: Léa Drucker, Denis Ménochet, Thomas Gioria ★★★★★ Foto: Ascot Elite Foto: Weltkino MEIN TICKETPORTAL 01.11. Hamburg, Markthalle © Costa Belibasakis © Jens Koch 23.10. Hamburg, Docks 02.11. Hamburg, Nochtspeicher 02.10. Hamburg, Fabrik 14.02.2019 Hamburg, Barclaycard Arena 05.11. Hamburg, Mehr! Theater Mit Orchester und Chor
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