Hamburg Pur - Juli 2021

Foto: G2 Baraniak Foto: Oliver Fantitsch Foto: Oliver Fantitsch So oder so – Hildegard Knef Ähnlichkeiten sind keinesfalls zufällig: Gilla Cremer wird „So oder so – Hildegard Knef“. In einer berührenden Hommage nähert sich die Hamburger Künstlerin mit spürbaremRespekt der 2002 verstorbenen Ikone. Spielend gelingt es ihr, in zwei Stunden durch das ereignisrei- che Leben der Knef zu rauschen. Dabei streift sie „Die Sünderin“ samt Skandal, erinnert an die sensationellen Broadway-Erfolge, erzählt aber auch von privaten Schicksalsschlägen, spätem Mutterglück und drei Ehen. Ob als Sän- gerin, Schauspielerin oder Autorin – an Hilde schieden sich Geschmäcker und Geister. Cremer schafft in ihrer Anverwandlung die perfekte Balance zwischen Intimität und Distanz. In Songs mit eigenen Texten – „Von nun an ging’s bergab“ oder „Ich brauch’ Tapetenwechsel“ – wird die Faszination dieser Frau nacherlebbar. An ihrer Seite: Gerd Bellmann, sowohl als Pianist sowie als Sänger und Sprecher der ideale Begleiter. (def) 1.–5. JULI Ernst Deutsch Theater „Elvis Lebt – bei Möbel Werner“ Die Geschichte ist derart gut erfunden, dass sie sich tatsächlich so abgespielt haben könnte: Harry Litzmann gilt als einer der bes- ten Elvis-Imitatoren, seine Interpretationen von Presley-Welthits begeistern das Publi- kum im Hamburger Star-Club und im Onkel Pö. Auf den überschaubaren Höhenflug folgt ein nicht unerwarteter Absturz. Und dann das Comeback: Harry L. wird von der Firma Möbel Werner als Top-Act zur Einweihung der Küchenabteilung engagiert – und träumt von erneutem Ruhm… Klaus Wirbitzky sie- delt seine Story in der Hamburger Rockszene der 70er- und 80er-Jahre an und inszeniert auch gleich selbst. Peter Kirchberger spielt Harry Litzmann, der Elvis Presley spielt. Ihn qualifiziert neben der unvermeidlichen Haar- tolle seine früheren Auftritte als Elvis imMu- sical „Only You“ und mit der Band „Rudolf Rock und die Schocker“. Na dann: „It’s now or never“! (def) AB 23. JULI Sprechwerk Die Kreuzung „Die Kreuzung“ als Knotenpunkt wichtiger Ereignisse thematisieren die Hamburger Theatermacher von „Meyer&Kowski“ in ihrem gleichnamigen Stück. Dabei geht es neben Straßen- und Schienenkreuzungen auch im übertragenen Sinn um Wege von Menschen. Den Ausgangspunkt bilden zwei Protagonisten, die ein gemeinsames Erleb- nis nach langer Zeit noch einmal nachstellen wollen, um es mit dem Publikum zu teilen. Aus heutiger Sicht wird klar: Ohne diesen Schlüsselmoment wäre das Leben jedes ein- zelnen sicher anders verlaufen. Von dort ver- binden sich weitere Erinnerungen, angeneh- me und schmerzliche, zu einemMosaik aus verschiedene Szenen, darunter ein Unfall, eine Geiselnahme, eine Rettung und ein ab- surdes, illegales Geschäft – alles auf der Kreuzung. „Meyer&Kowski“, bekannt für in- novative Bühnenformate, sind immer für eine Überraschung gut. (def) 2. JULI (PREMIERE), 4. JULI Sprechwerk Tussipark Vier Frauen, ein Thema: Männer! Oder genauer, deren Abwesenheit. Die Karaoke-Komödie „Tussipark“ funktioniert nach bewährtem Rezept: unfreiwillig zusammengewürfelte Gruppe entwickelt sich zu verschworener Ge- meinschaft. In diesem Fall treffen kurz vor La- denschluss vier unterschiedliche Frauentypen in einem Parkhaus aufeinander: mütterliche Hausfrau, Beinahe-Braut, sexy Geschäftsfrau und soeben entlassene Verkäuferin. Nach an- fänglichem Fremdeln reden, singen und tan- zen sie sich ihren Frust von der Seele, die be- freiende Wirkung von Alkohol tut ein Übriges. Zwischen Songs von ABBA, Britney Spears, Queen und den Spice Girls verbünden sie sich gegen den gemeinsamen Feind: Machos und Morgenmuffel. Doch letztlich sehnen sich alle nach dem Traummann. Murat Yeginer insze- nierte die sommerleichte Kost von Autor Chris- tian Kühn. Dessen Fazit: „Wie sähe eine Welt ohne Männer aus?“ „Lauter glückliche, dicke Frauen und Weltfrieden!“ (def) AB 15. JULI Ohnsorg-Theater Limited Edition Unter der Überschrift „Limited Edition“ zeigt K3 – Zentrum für Choreografie auf Kampna- gel eine Serie von unterschiedlichsten Tanz- aufführungen: 24 Stunden lang, online. Dabei nutzt die Choreografin Anna Semenova-Ganz „Die Gesellschaft des Balletts“ als Metapher für den heutigen russischen Staat. Der Tän- zer Guy Marsan greift in „L’Après-midi d’une licorne“ historische Vorbilder auf, verweigert sich aber deren traditionellen und hetero- sexuellen Normen. Israel Akpan Sunday ver- bindet in seinem „Ijakadi Okan“ die nigeria- nische Yorùbá-Kultur mit modernen afrika- nischen Tänzen. Der Titel „Love in the Dark“ ist wörtlich gemeint, der queere Tänzer und Choreograf Ton Bogataj kreiert eine eroti- sche Zeremonie inklusive Zungengymnastik. Schließlich bleibt den Performance-Künst- lerinnen Ana Laura Lozza & „Bárbara Hang „The Rest of Dance“, in dem sie sich mit Rückständen in Körpern beschäftigen. (def) 1. JULI Kampnagel, online VORSCHAU BITTE BEACHTET die aktuellen Haus- und Hygienemaßnahmen der einzelnen Theater. Diese sind auf der jeweiligen Website einsehbar. 43 HAMBURGS FOOD-SZENE ENTDECKEN JETZT NEU UND DIGITAL genussguide-hamburg.com Foto: Joseph Gonzalez / Unsplash Ob Bistro-Küche oder Sternerestaurant, Pizza oder Burger – auf dem Genuss-Guide Hamburg findet ihr die besten Tipps und Adressen ganz nach eurem Geschmack und in eurer Nähe: Restaurant-Kritiken, Geheimtipps, Newcomer und aktuelle Infos. 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