hamburg pur - Juli 2020

4 TAG & NACHT 750 Kilometer von Köln über Hamburg bis nach Berlin: Diesen Weg sind Laura und Meik gewandert – immer das nächste Theater vor Augen Pilgern für die Theater- kultur KULTURKILOMETER um Aufmerksamkeit für die Häuser zu schaf- fen. Ihre Idee stellten sie ihrem Arbeitgeber, der Mehr-BB Entertainment GmbH vor, woraufhin die Aktion „KulturKilometer“ entstand. Laura und Meik wanderten von Köln über Hamburg bis nach Berlin, satte 750 Kilometer, und besuchten auf ihrem Weg zahlreiche Theater. Das Angebot der meist privaten Freilichtbühnen, Musicaltheater und Künstlergruppen ist viel- seitig, genau wie ihre Geschichten während der Corona-Beschränkungen. Manche haben Spen- denaktionen ins Leben gerufen, andere muss- ten Kredite aufnehmen, einige sind schon in der Sommerpause. In Hamburg machten Laura und Meik beim Mehr! Theater am Großmarkt Halt. Das hat für die Show „Harry Potter“ 42 Millionen Euro investiert. Eine veränderte Vorstellung nach den derzeitigen Co- rona-Richtlinien würde nur noch mehr Kosten verursachen und kommt daher nicht in Frage. Der Theaterleiter Matthias Lienemann hat die ak- tuelle Vorgehensweise der Politik und eventuelle Lockerungen der Beschränkungen bezüglich der Corona-Krise immer im Blick und rechnet mit der nächsten Aufführung von „Harry Potter und das verwunschene Kind“ am 4. Oktober. Am meisten bewegt habe Laura und Meik auf ihrem Weg übrigens ihr Tag in Haltern am See. Das Lea Drüppel Theater wurde nach einer Pas- sagierin der Germanwings 9525 benannt, die an den Westalpen abgestürzt ist. Die Leidenschaft der Verstorbenen war das Theater. Ihre Tochter geht seitdem zu vielen Aufführungen, um ihrer Mutter nah zu sein. Michelle Kastrop WWW.KULTURKILOMETER.DE Gruselig, kalt und leer – so beschreiben Laura Kuhlen und Meik Gudermann die Spielstätten, in denen sie vor ihrer Ankunft in Hamburg übernach- tet haben. Voller Leben seien sie normalerweise, die Theater. Und jetzt? Allein in den Foyers, wo Eltern in Nicht-Corona-Zeiten mit ihren Kindern mit Vorfreude auf die Vorführungen warten, herr- sche schlichtweg Stille. Viele in der Kulturbranche kämpfen mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Durch den Lockdown und die strengen Wiedereröff- nungs-Auflagen müssen die Betreiber der Spiel- stätten einen harten Weg zurück zur Normalität gehen. Eben diesen Weg wollten die Arbeitskolle- gen und Freunde Laura und Meik nachempfinden und im metaphorischen Sinne selbst bestreiten, Foto: Corinne Mittas

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