Juli 2019

6 Mary Poppins DAS ZAUBERHAFTE MUSICAL Musicals gibt’s viele, aber nur eine Mary Pop- pins. Das Kindermädchen, das auf magische Weise den Weg zur Familie Banks findet und die Betreuung der Kinder Michael und Jane übernimmt. Nachdem die beiden ihre vorhe- rigen Nannys in die Flucht geschlagen haben, schließen sie Mary Poppins und ihre unkonventi- onelle Erziehungsweise schnell ins Herz. Wobei diese gerade bei dem ordnungsliebenden Mr. Banks auf wenig Zustimmung stößt. Doch am Ende überzeugt Mary Poppins auch ihn – mit ihrem Sinn für Spaß und das Leben. Das Musi- cal basiert auf der Disney-Verfilmung aus dem Jahre 1964 mit Julie Andrews in der Hauptrolle. Nicht nur der Film ist preisgekrönt, auch das Stück konnte zahlreiche Auszeichnungen ein- heimsen wie den Olivier Award und Tony Award, der Oscar der Musicals. Seit der Uraufführung 2004 am Londoner Westend wurde das Musical in zahlreichen Ländern der Welt aufgeführt, da- von sechs Jahre lang am New Yorker Broadway. In Hamburg ist die fantastische Inszenierung im Stage Theater an der Elbe noch bis zum 18. August zu sehen. Und jetzt alle: Supercalifra- gilisticexpialigetisch! (hed) BIS ZUM 18. AUGUST Stage Theater an der Elbe; www.stage-entertainment.de Es geht raus in die Pampa. Für viele A Summer’s Tale-Besucher beginnt das Festival am Lüne- burger Bahnhof, von wo aus Shuttlebusse nach Luhmühlen tuckern, einem Ortsteil von Salzhau- sen. Nach einer guten halben Stunde Fahrt ist das AST-Areal erreicht, und wer denkt, hier war- te das gängige Festival-Halligalli, mit Horden von grillenden, grölenden und sich stets an der Grenze zur Alkoholvergiftung bewegenden Kids, der liegt, gelinde gesagt: falsch. A Summer’s Tale stellt seit der Premiere 2015 die idyllische Alternative im deutschen Festivalangebot dar, bietet gediegenen Spaß für Groß und Klein. Sicher, auch beim A Summer’s Tale treten Rockbands auf, in den vergangenen Jahren etwa Tocotronic, Noel Gallagher’s High Flying Birds, Franz Fer- dinand, Pixies und Die Sterne. Zudem bieten das große Zirkuszelt und das mit feinen Wattebäu- schen aufgeschüttete Feld vor der Open-Air-Bühne reichlich Raum zum Hüpfen, Springen, To- ben. Aber wer hierherkommt, will nicht toben. Wer hierherkommt, will die Schönheit der Natur erleben, über den zentral positionierten Designmarkt schlendern, Weinschorle auf der Zuschauer- tribüne am Geländerand schlürfen, mit den Kindern Holzhocker bauen und Traumfänger basteln. Kurz: All-Inclusive-Camping-Urlaub ohne nennenswerte Störgeräusche. Apropos Camping: Wer keine Lust auf die Luftmatratze im Billig-Wurfzelt hat, kann für einige Extra-Euro am Com- fort-Camping teilnehmen. Das beinhaltet u. a. tipptopp Sanitäranlagen, Zugang zu einer eigenen Bar und – Achtung –, einen eigenen Pool. Ob Normalo-Zelten oder Luxusvariante: Beim mor- gendlichen Blick aus dem Zelt sind keine Heiopeis zu sehen, die restalkoholisiert nach Helga schreien, höchstens ein paar Jogger oder Bootschlepper. Schließlich hat Luhmühlen seinen Namen von der Luhe, einem Flüsschen, das Kanufahrer durch eine sattgrüne Landschaft aus Wiesen, Weiden und Wäldern führt. Außerdem aktuell auf dem AST-Activity-Programm: Yoga, Meditation, Workshops in Handstand, Thai-Massage, Karate, Tanz. Und wer weder Bock auf Live-Sounds, noch auf Bewegung hat, kann sich vor die Lesebühne hocken, die in diesem Som- mer mit Autoren à la Ronja von Rönne, Stefanie Sargnagel, Giulia Becker, John Niven, Jens Eisel und Anja Rützel hochkarätig besetzt ist. Und danach geht’s an eine der Fressbuden, an denen es z. B. Handbrot, Burger, Gnocchi, Crêpes und Eis gibt. Auch auf dem Weg durch die AST-Ku- linarik fällt auf: Kein Drängeln, kein Krakeelen, kein Stress im Paradies. Stattdessen liegen Besucher zufrieden auf den Grashügeln, in Hängematten oder Liegestühlen und saugen die durchweg positive, superentspannte, fast hippiehafte Atmosphäre auf. Erik Brandt-Höge 1.–4. AUGUST Luhmühlen; u. a. mit Maxïmo Park, Zaz, Elbow, Suede und Kate Nash; asummerstale.de Foto: Erik Brandt-Höge Foto: Deen van Meer TAG & NACHT FESTIVAL A SUMMER’S TALE Festival mal anders: In Luhmühlen geht’s gediegen zu

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