Juli 2019

TIPPS Foto: Dennis Hentzschel Foto: G2 Baraniak Foto: Aron Matthiasson Foto: Lahola FUNNY MONEY Die Komödie „Funny Money“ wird erneut imWinterhuder Fährhaus ge- spielt: Durch eine Verwechslung fallen Heiner Liebig plötzlich 1,5 Mil- lionen Euro in die Hände. Anstatt den rechtmäßigen Besitzer ausfindig zu machen, packt Heiner seine Koffer – aber sein Plan, mit seiner Frau so schnell wie möglich aus dem Land zu verschwinden, wird durchkreuzt, als seine Geburtstagsgäste auftau- chen und zwei Polizisten neugierig werden. Langsamwird es für Heiner brenzlig. (ag) 5. JULI Komödie Winterhuder Fährhaus FRAUEN AM RANDE DES NERVENZUSAMMENBRUCHS Nachdem Pepa von ihrem Freund verlassen wurde, findet sie heraus, dass er eine Familie hat. Doch nicht nur das: Wie es sich für eine ordentliche Screwball-Komödie gehört, spitzt sich die Handlung durch Missverständnisse zu und driftet manches Mal ins Absurde. Wie die Beziehung von Pepas Freundin mit einem isla- mistischen Terroristen. Oder als plötzlich alle bei ihr auflaufen und es zu eskalieren droht. Das Stück ist eine Adaption des gleichnamigen und Oscar-nominierten Films von Regisseur Pedro Almodóvar. (hed) 27. JULI – 1. SEPTMEBER Altonaer Theater LEONCE UND LENA Prinz Leonce flieht aus dem Königreich, als er an eine Unbe- kannte verheiratet werden soll. Auf der Flucht verliebt er sich in Lena – nur um festzustellen, dass sie es war, die er heiraten sollte. Regisseur Aron Matthiasson holt den Klassiker „Leonce und Lena“ ins 21. Jahrhundert: Leonce, frei- er Künstler, bereitet sich auf die Hochzeit mit Lena vor und stellt sich dabei den Existenzfragen von Generation Y und Mil- lennials. Das Besondere: Das Publikum bewegt sich mit den Protagonisten von Raum zu Raum. (she) 19. – 20. JULI Hamburger Sprechwerk, 20 Uhr MÄNNERBESCHAFFUNGSMASSNAHMEN Der Liederabend von und mit Dietmar Lo- effler feiert sein zehnjähriges Bühnenjubi- läum und hält nach wie vor, was der Titel verspricht: humoristische Highlights aus der Welt der Singles. Es geht um einen Workshop, eben jene „Männerbeschaf- fungsmaßnahmen“, bei dem vier beruflich erfolgreiche, alleinstehende Frauen mit dem erklärten Ziel zusammenkommen, i hre Ausstrahlung im Alltag durch die Kraft des Gesangs zu verändern. Zuschauer kön- nen Tränen lachen und sind natürlich ein- geladen, mitzusingen. (ebh) 29. JUNI–3. AUGUST Kammerspiele 35 Verschrecken Sie mit einem größeren Hochdeutschanteil in den Inszenierungen nicht das ältere Stammpublikum? Zuerst einmal finde ich es großartig, dass es immer noch Menschen gibt, die die plattdeutsche Sprache so sehr lie- ben, dass sie gar kein Wort Hochdeutsch auf der Bühne hö- ren wollen. Andererseits dürfen wir die Augen davor nicht verschließen, dass diese Gemeinde merklich kleiner wird und wir uns als Theater nicht in diese Nische zurückzie- hen dürfen. Darüber hinaus ist die Begegnung verschie- dener Sprachen außerhalb des Theaters ja längst Reali- tät. Gehen Sie nur einmal in St. Georg, unserem Standort, auf die Straße! Oder nehmen Sie einen Wochenmarkt: Da kommt das Fleisch aus Argentinien, der Käse aus Frank- reich und die Gewürze aus Fernost. Dann gibt es aber auch den Stand mit regionalen Spezialitäten. Das alles ergänzt sich wunderbar und macht die Vielfalt aus. So ist das auch mit der plattdeutschen Sprache: Das ist unsere regionale Spezialität, die wir lieben, die unsere Identität ausmacht und auf die wir neugierig machen wollen. Sie spiegelt un- seren norddeutschen Humor, unsere Träume und unser Lebensgefühl. Und das wollen wir lebensnah und im Kon- text der Vielfalt auf unseren Bühnen zeigen. Und was tun Sie noch, um die Vielfalt der heutigen Ge- sellschaft aufzuzeigen? Wir haben uns im Rahmen unserer Weiterentwicklung schon vor den jüngsten Debatten über Geschlechtergerechtigkeit zum Ziel gesetzt, die weibliche Regie-Handschrift deutlich zu intensivieren. In der jetzt zu Ende gehenden Spielzeit hat- ten wir im großen Haus vier weibliche und vier männliche Regisseurinnen und Regisseure am Start. Zudem arbei- ten wir verstärkt mit norddeutschen Autoren zusammen, die Volkstheaterstücke am Puls der Zeit in allen Facet- ten schreiben. Das war viele Jahre auch das Merkmal des Ohnsorg-Theaters: Die heutigen Klassiker wie „Tratsch op de Trepp“ waren überwiegend zeitgenössische Stücke. Da wollen wir wieder hinkommen und unerschrocken Themen aufgreifen, die jetzt auf der Straße liegen, die die Vielfalt der heutigen Gesellschaft abbilden, die uns bewegen und in denen die Menschen sich identifizieren können. Wie der Dating-Wahnsinn, den das Stück „Botter bi de Fisch“ auf die Schippe nimmt? Es gibt rund 350.000 Singles in Hamburg. Das ist eine rie- sige Zahl von Menschen, die sich fragen, wie sie noch einen potenziellen Partner kennenlernen können. Partneragen- turen laden diese Leute dann gemeinsam zu organisierten Veranstaltungen ein. Dann entsteht eine Situation wie im Stück, wo jeder nur das Beste von sich preisgeben möchte und es zu ungeahnten Verwicklungen kommt. Aber auch die Nostalgiker kommen im Ohnsorg- Thea- ter nach wie vor auf ihre Kosten … Natürlich zeigen wir auch weiterhin die Ohnsorg-Klassiker. Zum Start der neuen Saison spielen wir „En Mann mit Cha- rakter“ mit Heidi Mahler und ihrem Team. Und auch „Tratsch op de Trepp“ steht immer mal wieder auf dem Programm. Welche Uraufführungen stehen in der kommenden Spiel- zeit noch auf dem Plan? Im Mai 2020 feiert „Sommerfest“ nach dem Roman von Frank Goosen bei uns Premiere in einer Fassung, die un- ser Regisseur Frank Grupe schreiben wird. Darin kehrt ein Mann mittleren Alters zurück in seine Heimatstadt und trifft seine Jugendliebe wieder, was ihn vor große Ent- scheidungen stellt. Und auch für „Alarm in’t Grandhotel – Suite Surrender“ haben wir erstmals eine norddeutsche Fassung entwickelt: Hier werden zwei verfeindete Diven aufeinander losgelassen. Interview: Sören Ingwersen WWW.OHNSORG.DE

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