Hamburg Pur - Juni 2021

TAG & NACHT Illustration: Freepik Foto: Fabian Lippke STADTPARK OPEN AIR & CRUISE INN Ben, seht ihr als Konzertveranstalter schon das Licht am Ende des Tunnels? Ben Mitha: Was inzwischen erkennbar ist, ist zumindest eine Perspektive. Wie sagt man so schön: ein Hoffnungsschimmer. Wir hoffen stark auf den Sommer – wenn auch ein Corona-konformer Stadtpark-Sommer noch kein normaler Stadtpark-Sommer ist. Aber es ist ein Anfang. Wir hoffen, dass wir ein bisschen Kultur zurück in die Stadt bringen können. Und dass alle Beteiligten, also unsere Mitarbeiter, Gewerke und die Künstler, wieder etwas ha- ben, worauf sie sich freuen können. Das vor Augen zu haben, ist für uns auf jeden Fall ein Motivationsschub. Das Stadtpark Open Air und das Cruise Inn werden in diesem Sommer stattfinden kön- nen. Wird es gravierende Unterschiede bei den Durchführungen geben? Oder steht das noch in den Sternen? Grundsätzlich planen wir mit dem gleichen Hy- gienekonzept wie im letzten Jahr. Das hat sich bewährt. Wir hatten weder imStadtpark noch beim Cruise Inn irgendein Infektionsgesche- hen. Das heißt, dass wir im Stadtpark wieder von einer Zehner-Bestuhlung ausgehen: Zehn Personen, die in einer Reihe sitzen und hinten, vorne, links und rechts anderthalb Meter Ab- stand zur nächsten Zehner-Reihe haben. Im Cruise Inn hatten wir im vergangenen Jahr auch Zehner-Reihen, haben dies jedoch ein biss- chen aufgebohrt. Für dieses Jahr sind wir auf Vierer-Blöcke gegangen und haben auch eine andere Position für die Bühne gewählt. Dadurch können wir die Kapazität – wenn es denn die pandemische Lage zulässt – auf bis zu 2.800 Besucher erhöhen. Wir beobachten weiterhin die allgemeine Entwicklung und warten auf die kommende Verordnung. Dann gucken wir, ob wir noch Maßnahmen ergänzen müssen. Soll- ten neue Maßnahmen erforderlich sein, haben wir einen Plan B bereits in der Schublade. Seid ihr im ständigen Austausch mit den Be- hörden? Und: Fühlt ihr euch ausreichend unterstützt? Wir sind imAustausch. Und ichmöchte hier auch mal der Hamburger Kulturbehörde ein Lob aus- sprechen. Die ist sehr bemüht, die Kommuni- kation oben zu halten und sehr transparent zu agieren – von den neuesten Entwicklungen und Verordnungen über die Förderanträge bis zu gemeinsamen Planungen, wie der des Hambur- ger Kultursommers. Was die Gesundheitsbe- hörden und einzelne Ämter betrifft, prallen hin- gegen gewissermaßen zwei Welten aufeinander. Auf der einen Seite sind wir als Konzertveran- stalter, der jahrzehntelang relativ wenigmit die- sen Behörden zu tun hatte, und die Behörden, die natürlich ein ganz anderes Mindset haben. Da gibt es erst mal ein paar Verständigungs- probleme. Hier und da ist es für uns ein wenig schwierig, ein Verständnis für die Notwendig- keit von Kultur herbeizuführen. Für die Behör- den ist eine Ansammlung vonMenschen jamo- mentan erst mal undenkbar. Hamburg ruft da einen relativ hartenWeg aus undwill immer die vorsichtigsten Öffnungsschritte. Andere Bun- desländer sind da mutiger aufgestellt. Und euer Publikum: Ist das bereits heiß auf Live-Kultur? Läuft der Vorverkauf so gut wie man sich das nach einem kulturarmen Coro- na-Jahr vorstellt? Auf jeden Fall. Wir erfahren einen regen Zu- spruch und sehen, dass das Interesse an Ver- anstaltungen da ist. Wir haben im Stadtpark und beimCruise Inn bereits diverse ausverkauf- te Veranstaltungen. Wasman aber auchmerkt, ist dass die Leute wissen möchten, dass die Veranstaltungen sicher sind und aufgrund dieser Sicherheit auch stattfinden werden. Wenn man die Vorverkaufszahlen von Veran- staltungen im Stadtpark und Cruise Inn in die- sem Sommer mit denen von 2022 vergleicht, liegt 2021 deutlich vorne. Die Leute vertrauen darauf, dass zumBeispiel Johannes Oerding in diesemJuli imStadtpark spielen kann. Ein Kon- zert 2022 ist für sie noch in zu weiter Ferne. Interview: Erik Brandt-Höge www.stadtparkopenair.de www.cruise-inn.de „Wir erfahren einen regen Zuspruch“ Am 21. Juli startet das Stadtpark Open Air, am 30. Juli das Cruise Inn. Bedeutet: endlich wieder Live-Konzerte! Wir haben mit Ben Mitha von der Karsten Jahnke Konzertdirektion GmbH über die Durchführungen gesprochen 4

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