Juni 2019

Arm und Reich driften in unserer Gesellschaft immer weiter auseinander – so weit, so bekannt. Nur: Wer genau ist dafür verantwortlich? Die Politik? Die Spekulanten? Die Reichen? Die Ar- men? Alle? Eine fundierte, weil informative und dabei niemals langweilige Hilfestellung bei der Antwortfindung bietet das 21. Altonale-Festival. Zig Veranstaltungen stehen auf dem Programm von Hamburgs legendärem Kulturfestival. Etwa die Fotoausstellung „Rich & Richer!?“, bei der es darum geht, was es eigentlich bedeutet, un- fassbar viel Geld zu besitzen (31.5.-16.6., Fes- tivalzentrum/Platz der Republik, ganztags). Schließlich gibt es weltweit ca. 2.000 Milliardäre und 27.000.000 Millionäre. Auch die „Kunst im Schaufenster“ ist voll auf „Reichtum“ ausgerich- 4 Hamburgs legendäres Kulturfestival befasst sich in diesem Jahr mit dem Thema „Reichtum“, und zwar so unterhaltsam wie nachdenklich stimmend TAG & NACHT Reich an Kultur Foto: Thomas Panzau ALTONALE 21 tet, mehr als 50 Künstler zeigen ihre Arbeiten zum Oberthema (31.5.-16.6., anliegende Ge- schäfte in Ottensen und rund um die Große Bergstraße, ganztags). Im „Altonale Salon“ fin- det ein offener Austausch daüber statt, wie es im Quartier aktuell reichtumsmäßig ausschaut, anschließend wird der Dokumentarfilm „Nichts ist besser als gar nichts“ von Jan Peters gezeigt (8.6., Thalia in der Gaußtraße, ab 13 Uhr, Film ab 18 Uhr). Der ist sicherlich ebenso sehenswert wie die fünf Heimat-Kurzfilme über „Fremen Reichtum“ (12.6., Christianskirche, 20 Uhr). Ein besonderes Projekt zu extremem Konsum- verhalten und dem Leben im Überfluss ver- spricht „Kulturfutter“ zu werden. Mit Unter- stützung des Vereins Foodsharing e. V., der Hamburger Tafel und Hinz & Kunzt sind An- wohner, Besucher und Künstler dazu eingela- den, gemeinsam an einem langen Tisch Platz zu nehmen und unter freiem Himmel ein Essen aus überschüssigen Lebensmitteln zu genießen (2.6., Park am Platz der Republik, 19 Uhr). Überflüssig zu erwähnen, dass die Altonale auch auf ein wenig „Reichtum“ angewiesen ist. Alle Veranstaltungen, ebenso wie STAMP, das Inter- nationale Straßenkunstfestival (14.-16.6.), sind kostenlos, deshalb gibt es die Kampagne „Mach es möglich“. Altonale-Teilnehmer, die einen roten Vogel an den Festivalorten sehen, können für die erlebte Kultur zahlen, was sie für angemessen halten. Erik Brandt-Höge 31. MAI–16. JUNI www.altonale.de

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