Juni 2018
Einer der hautnah dabei war ist Jens Lissat. Der damals 15-Jährige wurde von seiner älteren Schwester im Sommer 1979 erstmals ins Trini- ty mitgenommen. „Ich stand hinter dem DJ-Pult, wo ein US-DJ seine Platten mixte“, erzählt Lissat. „Sowas gab es damals in Deutschland nicht. Es war ein absolutes Schlüsselerlebnis“. Über einen Kredit seiner Mutter beschaffte er sich Platten- spieler und Mischpult und brachte sich das Mi- xing selber bei. Keine zwei Jahre und zahlreich versendete Mixtapes später wurde Jens Lissat mit gerade mal 17 Jahren selbst Resident im Trini- ty. Vor 10 Jahren hatten er und sein Kumpel Jörg Kühl die Idee, die alten Zeiten wieder aufleben zu lassen. Einmal im Jahr steigt die große Trinity Revival Party im Edelfettwerk. Im Juni 2018 und damit im 40. Gründungsjahr des Trinitys, planen die beiden Discoliebhaber nun grö- ßer. Es geht zurück an den Original Schauplatz. Im heutigen Delphi Showpalast wollen sie den alten Spirit aufleben lassen und unter dem Mot- to „40 Jahre Disco“ eine große Jubiläums Party zelebrieren. Mit dabei, die original DJs (Jens Lis- sat, Swen Geiss, Jay Cool). Musik: Strictly Origi- nal Disco Sound 1978-1982. Dresscode: specta- cular or elegant. Karten für die Party waren bis Redaktionsschluss übrigens fast ausverkauft. Wer mit dabei sein möchte sollte sich beeilen - ganz gleich ob mit oder ohne Satintrikot. Ole Masch 22. JUNI Delphi Showpalast Let’s dance, FREAK OUT & BOOGIE! 15 Jahre lang wurde im Trinity ausschweifend gefeiert. 1992 war Schluss. Jetzt kehrt die Revival-Party zurück an den Ort, wo alles begann TRINITY REVIVAL seinen ausschweifenden Partys fast 15 Jahre das Nachtleben der Stadt. Name: Trinity. Wer hierher kam suchte Discosound und Glamour. Besagter Redakteur war bei seinem ersten Be- such noch gänzlich anderer Meinung: „Im Studio 54 servieren an den Tischen hübsch trikotierte Satinknaben. Hier wird man eher an knorrige Ty- pen aus Turnstunde und Dorfsportklub erinnert“. Heute weiß man, dass sich Stars und Sternchen nicht abschrecken ließen. Grace Jones und Ma- donna kamen zum Feiern ins Trinity, der Auftritt von Depeche Mode im Jahr 1982 war legendär und das amerikanische Billboard-Magazin wählte die Lightshow zur besten der Welt. Als der Redakteur eines Hamburger Stadtma- gazins im Februar 1979 die Szenerie vor der Tür einer kürzlich eröffneten Discothek beschreibt, ist er alles andere als begeistert. „Hinter roten Absperrkordeln stehen mehrere Hausgorillas, die Leute zurückschieben und aus der wartenden Menge ein paar modische Figuren rauspicken und ins Allerheiligste lassen, wo sie für zwanzig Mark Eintritt ihre Knochen schütteln dürfen“. Es glitzerte in der Eimsbütteler Chaussee 5. Zwei Monate vorher wurde hier nach dem Vorbild des New Yorker Studio 54 der alte Kaisersaal zu ei- ner Superdisco umgebaut. Wo heute der Delphi Showpalast residiert, bestimmte der Laden mit 8 PARTY
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