hamburg:pur mai 2022

Foto: Lichtblick Film GmbH/Bernd Spauke FILM KOMÖDIE Chaos und Ordnung In der charmanten Komödie „Alles in bester Ordnung“ von Regisseurin Natja Brunckhorst treffen zwei unter- schiedliche Charaktere aufeinander. Marlene liebt das Chaos, Fynn die Ordnung. Das bietet ordentlich Zündstoff und beste Unterhaltung Es gibt Menschen, die verharren in verstörenden Situationen, obwohl die Lösung scheinbar auf der Hand liegt. Irgendwann entwickeln sie eine Krea- tivität, mit der sie luftig-leicht doch einen Ausweg finden. So wie in der nachdenklichen, warmherzigen und sehr unterhaltsamen Komödie „Alles in bester Ordnung“. In ihrem Spiel- filmregiedebüt erzählt Natja Brun- ckhorst von Marlene (Corinna Har- fouch). Sie arbeitet als Zahntechni- kern, hat wenig Kontakte, wehrt char- mant die freundlichen Avancen ihres Chefs (JoachimKról) ab – und sie ist Messie. Nicht so ein Messie, der leere Pizzakartons in der Wohnung ver- schimmeln lässt, sondern eine Sammlerin, die jeden auch noch so nutzlosen Plunder retten will. Ent- sprechend sieht ihre Wohnung aus. Eines Tages stürmt ihr Interimsnach- bar Fynn (Daniel Sträßer) wegen eines Wasserschadens in ihre Wohnung, die sie üblicherweise von der Außen- welt abschirmt. Fynn ist Techniker für Leergutsortiermaschinen und folgt dem Lebensmotto, maximal 100 Sa- chen zu besitzen. Als Gegenleistung, dass Marlene den jungen Fynn bei sich wohnen lässt, soll er ihr bei der Entrümpelung helfen. Denn auch ihrer Wohnung droht die Invasion der Handwerker. Natürlich geht die Ab- machung gründlich schief. Stunde um Stunde lassen die beiden mit der Be- trachtung der vielen nutzlosen Din- gen verstreichen, dass es geradezu schmerzt. Irgendwann ist klar: Sie werden es nicht schaffen. Plötzlich ist da eine ungewöhnliche, fantasie- volle Lösung. Brunckhorst, die mit Martin Rehbock das Buch geschrieben hat, zeichnet ihre Figuren derart liebevoll, wirft da- bei einen ebenso humorvollen wie kritischen Blick auf die moderne Konsumgesellschaft und gleichzeitig auf das ständige Streben nach Ord- nung, dass man die Klaustrophobie auslösen- de Wohnhöhle gar nicht mehr verlassen will. Brillant: Corinna Harfouch als humorvolle, klu- ge, aber einsame Frau, deren halbes Leben eben nicht die Ordnung ist. Text: Britta Schmeis AB 25. MAI D 2021; 96 Min.; R: Natja Brunckhorst; D: Corinna Harfouch, Daniel Sträßer, Joachim Król ★★★★ ★ hamburg: pur Aktion! Für eine Sondervorstellung des Films „Alles in bester Ordnung“ in Anwesenheit der Regisseurin am 27.5., 18 Uhr in den Zeise Kinos verlosen wir 10 x 2 Karten. E-Mail mit Name und Betreff „pur:Alles in bester Ordnung“ an verlosung@szene-hamburg.com ; Einsendeschluss: 15.5. 22 Foto: Studiocanal FILM Die wundersame Welt des LouisWain „Katzen, die nicht so aussehen und leben wie Louis Wain-Katzen, schämen sich dafür“, so der Schriftsteller H. G. Wells in einer Radio- sendung gen Ende des Films, herrlich gespielt von Nick Cave. Dass der gerade einmal 35-jäh- rige Regisseur Will Sharpe („Flowers“) eine der­ artige Musiklegende für wenige Sekunden Screentime gewinnen konnte und die wunder- bare Olivia Colman dem Film ihre Stimme als Erzählerin leiht, spricht bereits für sich. Es ist die besondere Macht des Kinos, Men- schen und ihre Geschichten, die einem zuvor gänzlich unbekannt waren, auf eine unvergess- liche Art in den Fokus zu rücken. Im Falle des Biopics „Die wundersame Welt des Louis Wain“ ist eben das gelungen. Wains zahlreiche, ulkige Zeichnungen vermenschlichter Katzen dürf- ten zwar einem breiteren Publikum bekannt sein, sein Leben aber sicher bisher nur weni- gen. Louis Wain (Benedict Cumberbatch) wächst Ende des 19. Jahrhunderts in England mit fünf Schwestern auf, für die er schon früh die fi- nanzielle Verantwortung trägt. Es ist ein Skan- dal, als er die Gouvernante (Claire Foy) seiner Schwestern heiratet. Gleichsam ein Novum ist es, als die beiden im häuslichen Glück eine streunende Katze bei sich aufnehmen und die drolligen Wesen fortan zu den Protagonisten seiner Bilder werden. Doch Wains Leben war- tet nicht nur mit baldigen Erfolgen als Künstler, sondern ebenso mit tragischen Schicksals- schlägen auf … Wenn Benedict Cumber- batch, der mit der Dar- stellung von Genies schon so manche Er- fahrung gesammelt hat, für die Verkörpe- rung eines solch lie- benswerten Exzentri- kers ausgewählt wird, sind die Erwartungen hoch. Neben einem wirklich hinreißenden Hauptdarsteller ist es jedoch das gesamte Zusammenspiel aus Cast, Szenografie, Mu- sik sowie Maske und Kostüm, das dem Film seinen Zauber verleiht. Dem jungen Regisseur und seinem Team ist ein Film gelungen, so komisch und bunt wie Wains Bilder, so tra- gisch und schön wie seine Biografie. Von Will Sharpe, der bisher überwiegend Fernseh- serien geschrieben und inszeniert hat, dürfte man noch viel hören. (rk) AB 21. APRIL GB 2021; 111 Min.; R: Will Sharpe; D: Benedict Cumber- batch, Claire Foy, Andrea Riseborough ★★★★ ★ TICKETS UNTER WWW.S-PROMOTION.DE sowie an allen bekannten VVK-Stellen TICKETHOTLINE 06073 722-740 03.07.22 & 26.03.23 HAMBURG Barclays Arena Foto: Sebastian Konopix Im Handel oder online über shop.szene- hamburg.com Jetzt NEU DIENEUEKUNST DERZUBEREITUNG KREATIVEFISCHKÜCHE ZUMSELBERKOCHEN HAMBURGSTOP-ADRESSEN FÜRRICHTIGGUTENFISCH HINTERDENKULISSENBEIM GROSS-UNDEINZELHANDEL 25RESTAURANTS IMTEST powerdby REZEPTEAUS DASKUNDENMAGAZIN FÜRDENFISCHHANDEL ESSEN+TRINKEN SPEZIALNR.1 2022 |€8,50 ISBN978-3-946677-74-1 SPEZIALNR.1 SZENEHAMBURGFISCH!2022 €8,50 F ISCH! 001_Titelseite_Fisch 1 01.04.2022 19:16:25 23

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