Hamburg pur | Mai 2021
Foto: Filmwelt Verleihagentur FILM ICH BIN GRETA Auf grüner Mission Doku über die bekannteste Klimaaktivistin you?!“ Es sind Sätze, die unvergesslich bleiben und nicht nur Wohlwollen hervorrufen. Obwohl Greta eine massive mediale Begleitung zuteil wurde, gibt die Dokumentation neue, selten gesehene private Einblicke. Immer wieder gibt es Szenen, in denen Greta zweifelt: an der Glaubwürdigkeit der Politik, an der Sinnhaftig- keit ihrer Mission, an sich selbst. Es sind starke Szenen: nah am Zeitgeschehen, nah amMen- schen, nah an Greta. Das macht die Dokumen- tation sehenswürdig – dessen ist sich Regis- seur Nathan Grossman auch bewusst. Keine Sekunde denkt er daran, die gemeinsame, ein- jährige Reise mit Greta zu verlassen und durch Erläuterungen von Wissenschaftlern zu unter- brechen. In dieser Hinsicht ist auch dieser Film Teil ebenjener Inszenierung, die Greta den Poli- tikern vorwirft. Dennoch: Nie zuvor war das Thema Umwelt und Klimawandel so stark auf der Agenda wie in den vergangenen Jahren (vor Covid-19!) – und Greta hat unzweifelhaft einen gewichtigen Anteil daran. Wie es dazu kam, wird durch die Doku deutlich. Marco Arellano Gomes ardmediathek.de AB SOFORT Deutschland/Schweden 2020; 101 Min.; R: Nathan Grossman; D: Greta Thunberg, Svante Thunberg, Luisa Neubauer ★★★★ ★ das Klimaproblem aufmerksam und fordert Taten statt Worte – von den Politikern, von den Bürgern, von sich selbst. Ihre wortgewandten, teils emotional, teils nüchtern vorgetragenen Reden bewegen Millionen Menschen auf dem Globus. Ihre Botschaft ist klar: Der Klimawan- del ist real, und er hat Folgen für Mensch, Tier und Natur. Die Welt, wie wir sie kennen, geht zugrunde, wenn die Reduzierung der CO 2 - Emissionen nicht erfolgt. Das sei keine Glau- bensfrage, sondern eine wissenschaftliche Tatsache. Greta fordert die Weltbevölkerung unermüdlich auf, den eigenen Lebensstil in Fra- ge zu stellen: „I want you to panic!“, „How dare Bewundert, verherrlicht, verspottet: Sokönnte man das noch junge Leben der jungen Greta Thunberg zusammenfassen. Die Dokumenta- tion „I Am Greta“ (Anm. d. Red.: TV-Titel „Ich bin Greta“) steht systematisch für den Umgang mit dieser jungen, engagierten, verbissenen Schülerin. Seit diese sich 2018 aufmachte, um jeden Freitag vor dem schwedischen Parla- ment für eine bessere Klimapolitik zu protes- tieren, ist sie zumGesicht einer Bewegung ge- worden. Ihr Pappschild mit demSlogan „Skols- trejk För Klimatet“ („Schulstreik fürs Klima“) ist bereits ein Stück Zeitgeschichte. Greta Thunberg macht wie kaum jemand zuvor auf 12
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