hamburg:pur April 2023

Foto: Julia Schwendner Foto: Julia Schwendner PARTY JUBILÄUM Stimmgewaltige Dekade Der Hamburger Kneipenchor wird zehn Jahre alt und feiert mit großer Geburts- tagsparty im Knust. Gründerin Hilke Cordes und Chorleiter Arne Bischoff blicken auf ein Jahrzehnt zwischen Schanze, kaltem Wasser und Guilty-Pleasure- Hits für die Altstimme wir uns vor Anfragen von Leuten, die auch mit­ singen wollten, kaum retten. Wie wird man Kneipenchorleiter? Arne Bischoff: Ich bin auf eher unkonventio­ nelle Art Chorleiter geworden. Ich bin eigent­ lich Keyboarder und würde mich echt nicht als geborenen Sänger bezeichnen, ganz anders als mein Chorleitungskollege Stefan Waldow (kleines Foto, rechts; Anm. d. Red) . Ich habe aber eine Zeit lang selber im Kneipenchor mitgesungen und bin damals auch immer mal wieder als Leiter eingesprungen. Als dann vor gut fünf Jahren ein:e neue:r Chorleiter:in ge­ sucht wurde, lag es irgendwie nah, dass ich das mache. Ich bin sehr froh darüber, dass ich damals ins kalte Wasser gesprungen bin. Seid ihr mit Kneipenchören aus anderen Städten vernetzt? Hilke: Es gibt ja mittlerweile unzählige. Vernetzt habe ich mich schon zur Gründungszeit mit demBerliner Kneipenchor – den einzigen, den es vor zehn Jahren schon gab. Ansonsten hat­ ten wir immer mal wieder Kontakt zu anderen Kneipenchören. Es ist ja für alle Seiten super, sich auszutauschen oder einfach mal vonein­ ander zu hören. Wir haben auch eine zuge­ zogene Hamburgerin unter uns, die vorher im Kölner Kneipenchor gesungen hat. Oder eine unserer Sängerinnen, die es nach München verschlagen hat, stand dort im Kneipenchor die Tür offen. Das ist schon ein Vorteil bei der Aufnahme, wenn man aus dem Netzwerk kommt. Wie viele der Gründungsmitglieder sind noch dabei? Hilke und Arne, zehn Jahre Kneipenchor. Hättet ihr bei der Gründung gedacht, dass ihr dieses Jubiläum feiert? Hilke Cordes: Ich glaube, soweit hat damals niemand gedacht. Irgendwie hatte ich schon das Gefühl, dass es echt gut werden kann. Aber hätte man nach der ersten Probe in die Runde gefragt, hätte bestimmt keine:r sofort gesagt: Klar, dasDing steht für die nächsten zehn Jahre. Wie ist der Hamburger Kneipenchor entstan- den? Hilke: Einen Chor wie den Hamburger Kneipen­ chor zu gründen, war meine Idee. Einfach weil es so was in Hamburg noch nicht gab und ich gerne singen wollte. Ich habe über Kontakte unseren damaligen Chorleiter gefunden und im Freundes- und Bekanntenkreis gab es ei­ nige, die Lust auf Singen hatten. Die haben teilweise Leute mitgebracht, über einen Face­ book-Aufruf kamen auch noch ein paar dazu. So haben wir erst mal einfach losgelegt. Und als wir nach wenigen Wochen mit nur einem Song unseren ersten Auftritt hatten, konnten Kneipenchorleitung: Arne Bischoff (l.), Hilke Cordes und Stefan Waldow 10 PARTY Hilke: Es sind noch 17 Gründungsmitgliede­ r:innen dabei. Bei insgesamt 41 Chormitglie­ der:innen. Das ist fast die Hälfte des Chores und zeigt einfach, wie stark die Bindung ist. Es ist für keinen von uns ein Hobby, bei man ein­ fach mal so sein Abo kündigt, weil man doch keinen Bock mehr hat. Wir sind ein ziemlicher cooler Haufen und uns alle verbindet die Freude an Musik, Singen und Gemeinschaft. Neue Sänger:innen nehmen wir immer mal wieder nach Bedarf auf. Welche Voraussetzungen gibt es, ummitzu- machen? Arne: Der Vibe muss stimmen. Darüber hinaus braucht es Motivation und die Bereitschaft, sich auf regelmäßige Proben und Auftritte ein­ zustellen. Wie häufig probt ihr denn? Arne: Einmal die Woche. Netterweise lässt uns das Betahaus in der Schanze dort proben. Was beinhaltet euer Repertoire? Arne: Die Stücke sind eine ziemlich bunte Mischung, wir bewegen uns eher ein wenig abseits des Mainstreams mit Indie-Songs wie zum Beispiel von Bon Iver und Niels Frevert, singen aber genauso Guilty-Pleasure-Klassiker von Britney Spears oder Bon Jovi. Wie kommt diese Songauswahl zustande? Arne: Ich habe eine sehr lange Playlist mit Songideen. Da fließen auch alle möglichen Vor­ schläge aus demChor mit ein. Aber da Stefan und ich alle Songs selber arrangieren ist es natürlich wichtig, dass wir selber mit den Stü­ cken etwas anfangen können und Spaß daran haben uns das Arrangement auszudenken. Habt ihr einen aktuellen Lieblingssong? Hilke: Das ändert sich bei mir immer wieder und ich kann mich kaum entscheiden. Aktuell singe ich gern „Dancing on my own“. Ich mag den Sound, den wir da in der Altstimme haben. Arne: Mir gefällt momentan „Alles wird gut“ von Kummer am besten. Ich finde er zeigt noch mal einen neuen Aspekt des Chores und der Text ist super. Welche Highlights aus den letzten zehn Jahren fallen euch spontan ein? Hilke: Auf jeden Fall unsere beiden letzten Kon­ zerte 2018 und 2020 im ausverkauften Knust. Und unsere Festival-Auftritte auf dem Sum­ mer’s Tale. Was plant ihr für eure Jubiläumsparty im Knust? Hilke: Das Publikum kriegt dieses Jahr auf je­ den Fall ordentlich Gelegenheit zumMitsingen, wir werden in wahnsinnig voller Besetzung die Bühne vomKnust fast sprengen und hinterher gibt’s eine mega After-Show-Party in der Bar. Interview: Ole Masch 6. APRIL 20:00 UHR; Knust kneipenchhor.de; instagram.com/kneipenc.hh.or TICKETS: \ KJ.DE \ TICKETS KJ.DE STADTPARKOPENAIR.DE @stadtparkopenair SINGING WITH THE BIRDS SINCE STADTPARK OPENAIR . . LOTTO KING KARL . . AVA MAX . . SILBERMOND . . THE DIRE STRAITS EXPERIENCE BESTUHLT . . MIKE THE MECHANICS BESTUHLT . . INCUBUS . . SKA P . . BEN ZUCKER . . EROBIQUE . . DEAN LEWIS . . GORAN BREGOVIC . . ADEL TAWIL . . LÜTT IM PARK DAS KINDERMUSIK OPEN AIR . . PAOLO NUTINI . . NENA . . XAVIER RUDD . . JACOB COLLIER . . PHILIPP POISEL BESTUHLT . . REVOLVERHELD . . BETH HART . . BEN HOWARD . . DEEP PURPLE . . NILE RODGERS & CHIC . . BASTILLE . . GLEN HANSARD . . BEST OF POETRY SLAM . . STAND UP OPEN AIR . . IN EXTREMO . . TOCOTRONIC ./ . . 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