hamburg:pur april 2022
Foto: Rolf Tietgens/Keith DeLellis/Salzgeber Ensemble Film Foto: dokumentarfilmwoche Hamburg Foto: abgedreht! – Hamburgs junger Film Dokumentarfilmwoche Nach zwei auf den Herbst verschobenen Terminen findet die dokumentar- filmwoche hamburg in diesem Jahr wieder regulär im Frühling statt. Vom 20. bis 24.4. bieten die drei teilnehmenden Kinos Metropolis, B-Movie und Lichtmeß insgesamt 36 Veranstaltungen mit ausgewählten Dokumentar- filmen aus der ganzen Welt. Darunter auch Filme, die sich um aktuelle Themen wie Krieg und Vertreibung drehen. Highlights sind unter anderem „The First 54 Years – An Abbreviated Manual for Military Occupation“ des israelischen Regisseurs Avi Mograbi (Metropolis, 23.4., 20.30 Uhr, im Beisein des Regisseurs) oder „Krai“, ein politisch aktueller Film über das Dorfleben im russischen Jutanovka an der Grenze zur Ukraine (Metropolis, 22.4., 18.30 Uhr, zu Gast: Aleksey Lapin). Tickets gibt es auf den Webseiten der teilnehmenden Kinos. (as) dokfilmwoche.com abgedreht! Am 30. und 31. März startet das Nachwuchsfilmfestival in die 32. Runde. Nachdem das ab- gedreht! im letzten Jahr pandemiebedingt nur im Freien stattfand, kann es sich das Publikum diesmal in den Zeise Kinos gemütlich machen. Dort werden für den Nachwuchsfilmpreis no- minierte Kurzfilme aller Genres gezeigt. Die Filmemacher – junge Hamburgerinnen und Ham- burger bis 27 Jahre – diskutieren im Anschluss über ihren Film und stehen den Zuschauern für Fragen zur Verfügung. Bereits seit 1988 gibt das Festival Nachwuchstalenten die Mög- lichkeit, sich mit anderen Kreativköpfen zu vernetzen und in der Film- und Medienwelt Fuß zu fassen. Eine Jury aus vier unabhängigen Experten verleiht am 31.3. die Hamburger Nach- wuchsfilmpreise und einen Publikumspreis. Die ausgezeichneten Filme werden nach der Verleihung erneut aufgeführt. Und noch etwas erwartet die Besucher in diesem Jahr: ImRah- men einer Kooperation mit demAltonaer Museum erhalten sie eine Freikarte für die Ausstel- lung „Close-up. Hamburger Film- und Kinogeschichten“, die an den Festivaltagen und dem darauffolgenden Freitag gültig ist. Infos zum Programm gibts auf der Website des Festivals. (as) abgedreht.hamburg Loving Highsmith Romane wie „Zwei Fremde im Zug“ oder „Der talentierte Mr. Ripley“ haben es in die Bücherregale von Lesern und Leserinnen auf der gan- zen Welt geschafft – sie sind das Zeugnis einer der ganz großen Auto- rinnen des 20. Jahrhunderts. Patricia Highsmith, „Patty“, wie sie in Eva Vitijas Dokumentation „Loving Highsmith“ genannt wird, ist bekannt für ihre ergreifenden Geschichten und deren dunkle Enden. Als lesbi- sche Frau in den 1950er-Jahren kriegt sie nie die Chance, offen zu lie- ben. Selbst ihren Mädels-Roman (so nennt Highsmith ihre lesbischen Geschichten) „Salz und sein Preis“/„Carol“ veröffentlicht sie damals nur unter einem Pseudonym. Schauspielerin Maren Kroymann leiht der verstorbenen Autorin ihre Stimme und liest aus Highsmiths Tage- büchern, sodass es fast scheint, als sei Highsmith selbst imGespräch mit alten Geliebten, ihrer Familie und den Figuren aus den unzähligen Verfilmungen ihrer Werke. Erzählt wird die bewegende Geschichte einer Frau, die leicht zu lieben war und ausgiebig liebte, die für „Carol“ ein seltenes Happy End schrieb. Patty Highsmith – entlarvt als Romanti- kerin. (ass) AB 7. APRIL CH/D 2022; 84 Min.; R: Eva Vitija ★★★★ ★ FILM 26 Foto: DCM Warum ich euch nicht in die Augen schauen kann Naoki Higashida, ein 13-jähriger sprachunfähiger Autist, diktierte einem Helfer anhand einer Buchstabentafel seine Antworten auf die 58 Fra- gen, die ihm andere Leute immer wieder gestellt haben. Das daraus entstandene, 2014 auf Deutsch erschienene Buch wurde zum Best- seller, nun wurde ein gleichnamiger Film daraus. Naokis aus dem Off ertönende Äußerungen, die unvergleichbare Einblicke in das Innen- leben eines Kindes bieten, das unter der Bürde lebt, sich nicht mittei- len zu können, bilden das narrative Skelett des Films. Dazwischen wird das Leben von fünf Familien mit ebenfalls spracheingeschränkten autistischen Kindern vorgestellt. Besonders stark ist die ungewöhn- liche poetische Gestaltung des Films. Es gibt eine fast apotheotische Zwei-Minuten-Sequenz, in der die subjektive Bedeutung von surren- den Stromkästen für eines der Kinder erlebbar gemacht wird, klang- lich und fotografisch kunstvoll umgesetzt. Der ansonsten nur als Rah- menhandlung übernommene Inhalt von Higashidas Buch lebt in seiner Haiku-artigen Poesie insofern auch in der visuellen und klanglichen Sprache des Films auf. (fz) AB 31. MÄRZ USA 2020; 82 Min.; R: Jerry Rothwell ★★★★ ★ FILM Jetzt NEU! Im Handel oder online über shop.szene-hamburg.com EINGESCHENKT TOP-BARS,COOLE BRAUEREIEN , GUTERWEIN AUFGEMACHT WIEMUTIGE NEWCOMERDIE GASTROROCKEN ABGERÄUMT TESTSIEGER, PREISTRÄGERUND HANSEPERLEN DIE BESTEN RESTAURANTS UND JEDE MENGETIPPS FÜR GENIESSER SZENE HAMBURG SPEZIAL ESSEN + TRINKEN TOP TEN 2022 € 6,90 ISBN978-3-946677-69-7 SPEZIALNR.2 2022 |€6,90 001_ET_Titel-TT_21 1 21.12.2021 17:36:53 szene-hamburg.com
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