April 2020

10 Der dritte Teil des Kinder-Musik-Hörspiels von Nina Addin, Christina Raack und Charlotte Simon handelt von nicht mehr und weniger als der Essenz von Musik: von Gefühlen. Hörer werden auf eine Reise ins Innenleben der Eule mitgenommen – und bekommen auf sanfte, fantasievolle Weise einen Spiegel vorgehalten Nina, Christina und Charlotte, die Eule ist zu- rück – und zwar „mit Gefühl“. Gab es einen bestimmten Antrieb, warum ihr Kindern jetzt Geschichten über zum Beispiel Angst, Mut und Glück erzählt? Nina: Die Eule hat im ersten Teil eine Reise durch die verschiedenen Musikrichtungen unternom- men, im zweiten Teil ist sie auf Europatour ge- gangen und nun, im dritten Teil, führt sie ihr Weg zu sich selbst, quasi in ihr Innerstes. Sie lernt, dass jedes Gefühl erlaubt ist und dass das Füh- len essenziell für die Entstehung von Musik ist. Charlotte: Wir gehen immer von der Musik aus: Warum, wofür, wodurch entsteht Musik? Und Ge- fühle sind ganz wichtig dafür. Wie zum Beispiel bei einer Liebesballade. Christina: Gefühle sind und waren eigentlich auch immer präsent, in allen Teilen, jetzt nen- nen wir sie allerdings beim Namen und rücken sie ins Rampenlicht. Eines dieser Gefühle ist Ärger. Den hat ein Igel angesichts von Müll im Wald. Ist diese Geschichte auch ein Seiten- hieb auf die womöglich mithörenden  Eltern, die für den Klimawandel verantwort- lich sind? Nina: Wir haben das riesige Thema Klimawan- del in die Welt der Kinder heruntergebrochen. Die meisten Kinder lieben den Wald und schon die kleinsten von ihnen bemerken, wenn darin Müll liegt, der dort nicht hingehört. Globale Er- wärmung, CO2-Werte et cetera sind für Kinder nicht leicht zu greifen, darum haben wir es für sie so anschaulich wie möglich gemacht, mei- nen aber natürlich das große Ganze. Christina: Es geht dabei nicht um einen erho- benen Zeigefinger, eher um ein Erinnern daran, dass wir die Umwelt mit beeinflussen können, das kann schon im Kindesalter anfangen. Mal ganz generell: Hält sich euer erzieheri- scher Ansatz die Waage mit dem Wunsch, zu unterhalten? Charlotte: Wir versuchen immer, uns in die Welt der Kinder reinzudenken. Was bewegt sie? Wo können wir sie emotional abholen und unterstüt- zen? Unsere Eule und ihre Freunde erleben stell- vertretend für die Kinder Situationen, in denen sich die Kinder wiederfinden können. Wir wollen den Kindern helfen, ihre eigenen Gefühle besser verstehen und benennen zu können. Dann sind sie oft schon nicht mehr ganz so überwältigend. Nina: Wenn überhaupt, liegt uns die Erziehung der Eltern am Herzen. Ihnen wollen wir mit auf den Weg geben, dass sie ihre Kinder in all ih- ren Emotionen wahrnehmen und ihnen durch das Gefühlschaos hindurchhelfen, ohne zu be- werten, was gefühlt werden darf und was nicht. Ist mit dem dritten Teil eigentlich die Reise der Eule abgeschlossen – oder wird es weitere Episoden geben? Nina: Da müssen wir nochmal tief in uns hinein- fühlen (lacht). Interview: Erik Brandt-Höge „Eule findet den Beat – mit Gefühl“ ist am 27.3. erschienen; www.eule-findet-den-beat.de Emotionen im Rampenlicht EULE FINDET DEN BEAT Foto: Team Presse MUSIK

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