April 2019

14 MUSIK Cherry Glazerr Mit ihrer Vita könnte Clementine Creevy bei einem Bewerbungsgespräch ziemlich Eindruck machen. Immerhin kann sie unter Qualifikationen Mo- del, Schauspielerin, Musikerin und Band-Managerin aufführen – und das mit gerade einmal 22 Jahren. Mit ihrer Band Cherry Glazerr eifert die US-Amerikanerin bereits seit ihrem 14. Lebensjahr mit einer Symbiose aus Fuzz-Pop, Garage-Rock und Riot-Grrrl-Ästhetik ihren musikalischen Vorbildern wie The B-52s, Patti Smith und Bikini Kill nach und liefert da- mit sowas wie den musikalischen Gegenentwurf zur aktuellen Politik ihres Heimatlandes. (kgr) 10. APRIL 20:00 Uhr; Molotow Hot Chip Alexis Taylor hat was von einem Nerd aus Camden. Wie er so hinter sei- nem Synthie steht, die riesige Brille auf. Wirft er das Ding an, tanzt die ganze Hütte. Ja, der Typ ist ein Popstar. Wenn auch kein so großer, wie das 2006 manch Musikjournalist zu wissen meinte. Damals galt Taylors Band Hot Chip als das ganz heiße Ding von der Insel. „Over And Over“ lief in jedem Kiezladen, der was auf sich hielt. Der Melange von Elektro und Indie sind Hot Chip bis heute treu geblieben. In die Top 20 schaffen es ihre Alben in der britischen Heimat immer noch. Zum Hüpfen und Schwitzen taugen die Songs. Manch einer sagt gar, Hot Chip seien die besseren Daft Punk. (and) 12. APRIL 21:00 Uhr; Mojo Club Bonaparte Gibt unspannendere Konzerte als die von Bonaparte. Was die quietsch- bunte Gang um den Schweizer Frontmann Tobias Jundt live veranstaltet, ist die ganz große Rockshow, absurdes Theater und heißer Striptease in einem. Nur minimal gezähmt, erschienen Jundt & Co. auf ihrem „The Re- turn Of Stravinsky Wellington“-Album (2017), das mal nicht für ausschwei- fende Tanzabende gemacht war, sondern laut Jundt „zu allen Situationen des Alltags“ passen sollte. (ebh) 12. APRIL 20:00 Uhr; Hafenklang Stella Donnelly Stella Donnelly nimmt kein Blatt vor den Mund und klagt an, was sie nervt. Wie- derkehrende Themen ihrer Songs sind unter anderem Diskriminierung, toxische Männlichkeit und destruk- tive Beziehungen, die sie in folkige Lo-Fi-Arrangements verpackt, von deren Gute-Laune-Vibes man sich aber nicht täuschen lassen sollte. In ihrer Heimat Australien gehört die Mittzwanzigerin damit längst zur neuen Garde feministischer Singer-Songwriterinnen – und mit ihrem gerade erschienenen Debütalbum „Beware Of The Dogs“ bestimmt auch bald in Übersee. (kgr) 12. APRIL 20:00 Uhr; Molotow

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