April 2018
10 Die Berliner Band steht für ein Live-Spektakel. Ob das nicht auf Dauer anstrengend ist, haben wir Frontmann Arnim Teutoburg-Weiß gefragt. Alles „ganz easy“, meinte der. Ein Gespräch kurz vor der Sporthallen-Show MUSIK Foto: Ana Maria Arevalo „BRING IT ON!“ BEATSTEAKS Arnim, regelmäßig hältst du fest: Beatsteaks heißt Freiheit. Wie macht die sich aktuell besonders bemerkbar? Arnim Teutoburg-Weiß: Die Freiheit erschließt sich aus dem kleinen Erfolg, den wir mit der Band ha- ben. Dadurch liegt alles in unseren Händen: Wer mit auf Tour kommt, wo wir auftreten, das Büh- nendesign, wie teuer die Tickets sind, wie unsere T-Shirts aussehen und welche Songs wir spielen. Und worin besteht die Freiheit im Band-Alltag? Vor allem darin, dass wir als eine Band, die seit 22 Jahren zusammen ist, immer noch sehr glücklich sind. Mittlerweile haben wir unsere kleine Beatste- aks-Welt in Berlin, so eine Art Höhle, aus der heraus wir arbeiten. Dort sind wir montags bis freitags, von 10 bis 17 Uhr. Wir aus der Band sind ganz unten im Haus und machen Musik, darüber ist das Büro mit dem Merchandising. Das ist unsere Firma ... ... von der du der Chef bist – oder besser: „die Chefin“? Ja, die anderen haben mich irgendwann so genannt. Fand ich auch ganz süß. Als Sänger hat man ja im- mer dieses Leader-Ding am Laufen, das kommt von innen heraus, das macht man irgendwie ein- fach. Und damit ich’s nicht ganz so ernst nehme oder übertreibe, werde ich von der Band mit „die Chefin“ betitelt, nach dem Motto: „Mach du mal, aber mach easy!“ Ein Chef muss auch Dinge bestimmen. Welche sind das in deinem Fall? Ich schreibe die Setliste und kümmere mich um das T-Shirt-Layout. Es ist allerdings schon so, dass jeder in der Band seine Aufgabe und Ecke hat, wo er sich auslebt. Das ist auch richtig und wichtig. Zählt zu deinen Aufgaben auch der Pop im Beat- steaks-Sound? Zumindest schienst du dem Be- griff „Pop“ an sich immer am nahesten zu stehen. Kann sein, ja (lacht). Populäre Musik ist ja auch erst mal was ganz Tolles. Ich bin in den 90ern groß ge- worden, als Pop nicht David Guetta war, sondern Oasis, Dr. Dre, Nirvana und The Prodigy. Und wel- che, für die Pop nicht das schnelle Ding hieß, nicht „The Voice of Germany“ und direkt an die Spitze. Für sie bedeutete Pop, was er auch für uns be- deutet, nämlich sich eine Nische zu bauen und es nicht schlimm zu finden, damit so viele Leute wie möglich zu erreichen. Also keine Angst vor der breiten Masse? Wenn wir im Radio eine Alternative zu dem dar- stellen, was da sonst noch so läuft, habe ich damit überhaupt kein Problem. Mir war dieses Punker- haus immer zu klein, ich mochte immer sehr viel verschiedene Musik. Klar, Punk hat viel Energie und so etwas Zündendes an sich. Aber HipHop und Rock sind auch stark ... ... und werden von euch vor allem in Live-Shows integriert. Überhaupt: Live-Shows von den Be- atsteaks, das sind seit jeher Spektakel. Ist das auf Dauer nicht anstrengend? Das ist der einfachste Teil der Beatsteaks-Arbeit: das Live-Spielen. Dit is janüscht! Ganz easy. Natür- lich bereite ich mich körperlich auf die Konzerte vor, so eine Tour ist Leistungssport. Aber wenn wir vor unserem Publikum stehen oder auf einem Festival spielen, denke ich immer nur: Bring it on! (lacht) Interview: Erik Brandt-Höge 16. APRIL 20:00 Uhr; Sporthalle
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