hamburg:pur März 2024
G u t e s R a d i o f ü r G u t e L e u d e w w w . a h o y r a d i o . d e H ö r t u n s j e t z t a u c h a u f DAB+ Unsere Möglich macher: Foto: Sören Ingwersen JENISCH HAUS „Wesentlich ist das Illusionsangebot “ Erst im Januar feierte mit „Wind in den Weiden“ ein neues Stück für Kinder imMarionettentheater Thomas Zürn Premiere. Jetzt lässt der meisterhafte Strippenzieher die Puppen für Erwachsene tanzen gen. Deshalb war es wichtig, ein Programm zu bauen, das wir auch zu zweit spielen können. Wie lange habt ihr an „Wind in den Weiden“ nach demKinderbuchklassiker von Kenneth Grahame gearbeitet? Ungefähr drei Jahre. Zuerst habe ich den Sprechtext geschrieben, dann die Figuren und zum Schluss die Kulissen gebaut, und Diana Skoda, mit der ich seit zwölf Jahren zusam- menspiele, hat die Bühnenbilder gemalt. Meine Mutter ist Schneiderin im Ruhestand und macht die Kostüme. Das letzte Dreivierteljahr haben wir an der Inszenierung gearbeitet. Und während der Proben ist die Bühne dann für Aufführungen blockiert? Diese Monate muss man sich tatsächlich finanziell aus den Rippen schwitzen, weil es keine Einnahmen gibt. Mit Förderungen ist es auch schwierig, weil unsere Geschichten eher zeitlos sind und nicht die Innovation haben, die die meisten Förderer erwarten. Nach welchen Kriterien suchst du deine Ge- schichten aus? Sie muss mich natürlich ansprechen, sie muss aber auch mit den begrenzten Mitteln des Ma- rionettentheaters erzählbar sein. Während des Spiels lotet man also ständig die Grenzen des Mach- und Darstellbaren aus. Wir erzählen ja auch nur das zentrale, titelgebende Buchka- pitel „Der Pfeifer an den Pforten der Dämme- rung“: Der Maulwurf und die Ratte suchen den kleinen verloren gegangenen Otter und treffen THEATER Thomas, wovor hat man als Marionettenspie- ler eigentlich ammeisten Angst? Thomas Zürn: Dass eine Figur abstürzt. Das ist mir während eines Szenen-Umbaus in „Wind in denWeiden“ gerademit demKröterich passiert. Ich bin dannmit der Figur vor die Bühne gegan- gen und habe gezeigt, warumwir unterbrechen müssen. Zum Glück konnte ich die Fäden so- weit entwirren, dass wir weiterspielen konnten. Hinter den Kulissen ist der Platz für dieMario- nettenspieler nicht gerade üppig bemessen… Es ist eine große logistische Herausforderung, diese ganze Bühnenmaschinerie hier so unter- zubekommen, dass sie für zwei Personen auch handhabbar bleibt. Wir waren bis vor Kurzem noch zu dritt, aber ein Kollege ist ausgestie- Freude an Fäden für Groß und Klein: Marionettenspieler Thomas Zürn 17
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