hamburg:pur März 2023
Foto: Joachim Flügel Foto: Sinje Hasheider Der Barbier von Sevilla Eine schöne und reiche junge Frau wird von zwei Männern umworben: Zwischen einem attraktiven Grafen und einem alten Mafioso sollte ihr die Wahl nicht schwerfallen, doch leider sitzt der Alte am längeren Hebel – er ist der Vormund der Heirats- willigen. Bis das wahre Liebespaar glücklich ver- eint ist, gilt es operntypisch einige Hindernisse zu überwinden. Doch das würde nicht gelingen ohne einen cleveren Strategen: „Der Barbier von Sevilla“ denkt sich verblüffende Verkleidungen und ge- schickte Schachzüge aus, damit der richtige Lieb- haber und seine Angebetete eine – wenn auch überstürzt angesetzte – Hochzeit feiern können. Rossinis Oper mit einem Friseur als Strippenzie- her gehört zu den am häufigsten gespielten Werken des Genres, nicht zuletzt der Ohrwürmer wegen. An der Hamburger Kammeroper inszeniert Haus- herr Marius Adam. (def) 3. MÄRZ (PREMIERE), 4., 5., 10.–12., 17.–19., 24.–26., 31. MÄRZ UND WEITERE TERMINE; Hamburger Kammeroper Dat Füerschipp Ein Feuerschiff ist ein Leuchtturm auf dem Wasser. Als Siegfried Lenz sich einen solchen Schauplatz für seine 1960 erschienene Novelle gleichen Titels wählte, ließ er sämtliche Figuren Hochdeutsch sprechen, obwohl die Mann- schaft auf See mit Sicherheit Platt sprach. Diesen Missgriff korrigierte nun Frank Grupe, der „Dat Füerschipp“ für die Bühne adaptierte und in die stim- mige plattdeutsche Sprache übertrug. Erzählt wird die Geschichte der Besat- zung des Feuerschiffs, die drei Schiffbrüchigen aufnimmt, die sich als Verbre- cher entpuppen. Während der Kapitän versucht, die Situation mit besonnener Ruhe zu entschärfen, will dessen Sohn sich hitzig auf einen Kampf einlassen. Auf engstem Raum eskaliert der Konflikt zwischen Gut und Böse ebenso wie jener zwischen Vater und Sohn. Murat Yeginer in- szeniert den spannenden Krimi. (def) 5. MÄRZ (PREMIERE), 7.–12., 14.–19., 21.–26., 31. MÄRZ UND WEITERE TERMINE; Ohnsorg Theater Die drei ??? – Signale aus dem Jenseits „Die drei ???“: Auf verschiedensten Tonträgern stieg die Krimi-Serie über viele Jahre zur weltweit erfolgreichsten Hörspielproduktion auf, die Bücher sind ohnehin längst Kult. Justus Jonas, Peter Shaw und Bob Andrews haben inzwischen Generationen von Fans gefesselt. Nun bringt das Altonaer Theater zum ersten Mal einen Fall der drei Detektive als Schauspiel auf eine Hamburger Bühne: „Signale aus dem Jen- seits“, Folge 188, erschien 2016. Darin geht es um die Hellseherin Astrala, die in ihrer erfolgreichen Fernsehsendung dank ihrer übersinnlichen Fähigkeiten Kontakt zu Toten herstellen kann. Natürlich glauben die drei Spürnasen diesen Hokuspokus nicht. Zu Recht, denn plötzlich kommt Bob die sogenannte Wahrsagerin verdächtig und (aus einem alten Fall) bekannt vor … Intendant Axel Schneider erstellte eine Bühnenfassung, die Lea Ralfs in Szene setzt. (def) 3. MÄRZ (PREMIERE), 4., 5., 9.–12., 16.–19., 23., 24., 30., 31. MÄRZ UND WEITERE TERMINE; Altonaer Theater THEATER 20 Foto: Leon Daniel Foto: Christof Arnold THEATER Orfeo! „Macht euch die Erde untertan“ – an dem biblischen Auftrag muss die Menschheit ir- gendwas missver- standen haben: Klimakrise, un- fruchtbare Felder, aussterbende Tie- re und eine Natur außer Kontrolle. Dabei galt schon im Zeitalter des Barock die Naturbeherrschung als hehres Ziel. Zwischen diesen Zähmungsversuchen des 17. Jahrhunderts und heutigen hausgemachten Katastrophen schlägt das Musik-Film- Theater-Projekt „Orfeo!“ einen Bogen, das passende Medium lie- fert Claudio Monteverdis gleichnamige Oper aus dem Jahr 1609. Auf der Suche nach seiner geliebten Eurydike muss Orpheus gar nicht mehr in den Hades hinabsteigen, denn inzwischen wurde die gesamte Welt in ein Totenreich verwandelt. Von der Hambur- ger Regisseurin Sandra Strunz stammen beredte Filmbilder, mu- sikalisch trifft das Ensemble Resonanz auf eine Blechbläser-Band sowie den Kammerchor Vocaliter. (def) 10. MÄRZ (URAUFFÜHRUNG), 11., 12. MÄRZ; Kampnagel Max Beier: „Love & Order“ Ende März ist endgül- tig Schluss mit dem lustigen Duo Alma Hoppe, im richtigen Leben bekannt als Nils Loenicker und Jan-Peter Petersen. Eine Übergabe an die nächste Generation steht längst auf dem Spielplan: Der 30-jäh- rige Max Beier lockt mit seinemSolo-Pro- gramm „Love & Or- der“. Auch wenn es der Name nicht ver- rät: Beier ist der leib- liche Sohn von Jan- Peter Petersen. Der nimmt den zwischen- zeitlichen Abrutscher seines Sohns ins Schmonzetten-Genre einer Telenovela offenbar nicht übel und freut sich auf die Stabüber- gabe. Traditionsgemäß gibt’s auch beimNachwuchs mehr Frage- zeichen als Antworten: So fragt sich Beier, warum es Liebende so selten als Paar gibt, was eigentlich des Putins Kern sein könnte und ob die Ampel ein flotter Dreier oder nur ein Verkehrshinder- nis ist. Und nicht zuletzt: ob sein Vater im Publikum sitzen wird. (def) 24. MÄRZ UNDWEITERE TERMINE; Alma Hoppes Lustspielhaus Kulturlaub mit der MIT DER NDR KULTUR KARTE ZU ERMÄ ß IGTEN PREISEN KULTUR IN NORDDEUTSCHLAND ERLEBEN. Mehr erfahren unter ndrkulturkarte.de k3-hamburg.de 21
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