Hamburg Pur 03/2022
Radio an! ROCKEN WIR GEMEINSAM HAMBURG! Auf 106,8 UKW www.rockantenne.hamburg THEATER DEUTSCHES SCHAUSPIELHAUS „Die Freiheit des Spiels habe ich seit Zadek immer gehabt“ Eva Mattes (Foto) teilt sich mit Josefine Israel die Rolle der Mutter in „Die Freiheit einer Frau“. Falk Richter inszeniert eine eigene Bühnenfas- sung der neuesten auto- biografischen Erzählung von Édouard Louis Édouard Louis, der viele homophobe Erfah- rungen gemacht hat, befreit sich aus diesen Verhältnissen … Er hat das Gymnasium besucht, danach stu- diert und ist jetzt ein intellektueller Mensch. Hochachtung vor so einemSchritt! Die Mutter folgt ihm quasi, verlässt ihren zweiten Mann und zieht in die Stadt. Aber wirklich heraus aus ihrer Gesellschaftsschicht kommt sie nicht. Sie findet auch schwer Kontakte. Wir wissen ja, dass sich in Städten wie Paris nicht so leicht Beziehungen entwickeln, wenn man von außen dazukommt. Das ist in Berlin anders. Ich lebe in Kreuzberg, da ist die Bevölkerung sehr gemischt. Foto: Denis “Kooné” Kuhnert Frau Mattes, in „Die Freiheit einer Frau“ spie- len sie eine Frau, die nach jahrelangen Demütigungen durch zwei Ehemänner be- schließt, ihr Dorf zu verlassen und ein neues Leben zu beginnen. Wie haben Sie sich auf diese Rolle vorbereitet? Ich habe erst mal alle Bücher von Édouard Louis gelesen. Außerdem machen wohl alle Frauen Erfahrungen in diese Richtung. Ich denke oft: Ach, jetzt muss ich mich schon wie- der emanzipieren. Im Fall von Édouard Louis und seiner Mutter ist es natürlich noch kras- ser, weil die in sehr armen Verhältnissen aufgewachsen sind. 17
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