März 2019

34 THEATER Sophie Als Kind sitzt Sophie mit ihrem Jugendfreund Daniel in ihrem Zimmer auf demBett, blickt aus demFenster undmacht Pläne für die Zukunft. Heiraten möchte sie, Kinder lieber nicht. Mit 46 sitzen die beiden wieder dort und blicken zurück auf geborene Kinder und gescheiterte Ehen. Als 87-Jährige blickt Sophie alleine aus dem Fenster und erzählt ihrem Enkel von Daniel. Das Fenster wird zumZeitfenster, das Zimmer zumSpiegel einer Familien- geschichte. „Sophie“ ist das schriftstellerische Debüt der niederländische Schauspielerin Roos Ouwehand. Regisseur Antoine Uitdehaag inszeniert die deutschsprachige Uraufführung. (nf) AB 14. MÄRZ Ernst Deutsch Theater Die Stadt der Blinden Eine unbekannte Epidemie bricht aus, die die Betroffenen erblinden lässt. Um die weitere Ausbreitung zu verhindern, werden die erkrankten Men- schen in einer verlassenen Irrenanstalt unter Quarantäne gestellt. Sie befinden sich in einer verzweifelten Lage: Plötzlich blind, orientierungslos und ihremSchicksal überlassen. Immer mehr Menschen werden an diesen tristen Ort deponiert, die Situation eskaliert – bis hin zu einemÜberlebens- kampf unter den Erkrankten. Basierend auf demgleichnamigen Roman von José Saramago, für den der Portugiese 1998 den Nobelpreis für Literatur erhielt, inszeniert Kay Voges mit „Die Stadt der Blinden“ das erste Mal am Schauspielhaus. (lu) AB 16. MÄRZ Deutsches Schauspielhaus DieNervensäge Alles ist perfekt vorbereitet: Berufskiller Ralph soll eine Zielperson vom Hotelfenster aus erschießen. Eigentlich sollte das für den erfahrenen Profi kein Problem sein, doch unvorhergesehene Umstände erschweren die Er- füllung seines Auftrags. ImNebenzimmer checkt François Pignon ein, der, von seiner Frau verlassen, vor Kummer aus dem Fenster springen will. Ralph versucht, ihn davon abzubringen – es kommt zu aberwitzigen Situa- tionen zwischen den ungleichen Männern. Das Stück von Francis Veber lieferte die Vorlage für die Filmklassiker „Die Filzlaus“ und „Buddy Buddy“. An den Kammerspielen wird es von Regisseur Jean-Claude Berutti insze- niert, der dort bereits Tragikomödien wie „Ziemlich beste Freunde“ und „Unsere Frauen“ produzierte. (nf) AB 17. MÄRZ Kammerspiele DieKempowski-Saga 3 Im dritten Teil der Bühnenadaption von Walter Kempowskis „Deutsche Chronik“ am Altonaer Theater (Regie führt Intendant Axel Schneider) geht es um das Überleben: Nach Ende des Zweiten Weltkrieges versucht Kem- powski mit seinemBruder und seiner Mutter wieder in ein normales Leben zurückzukehren. Doch nachdem die Söhne russische Dokumente in die amerikanische Besatzungszone schmuggeln, wird die Familie von sowjeti- schen Soldaten wegen Spionage verhaftet. Aus der Sicht aller drei Protago- nisten berichtet Kempowski von den Haftbedingungen in den Straflagern, den anderen Insassen und ihren Überlebensstrategien. Abgeschlossen ist die Kempowski-Saga mit „Ein Kapitel für sich“ noch nicht: Der vierte und letzte Teil der Reihe wird imApril Premiere feiern. (sh) AB 31. MÄRZ Altonaer Theater Fotos: Marcel Urlaub, Anatol Kotte, Timmo Schreiber, G2 Baraniak, Simone Stanislai, Janto Djassi

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