März 2018

14 MUSIK Django Django Als der Indie-Rock in den Nullerjahren in seiner Dance- und Rave-Phase an- gelangt war, spülte das auch eine Band namens Django Django an die Ober- fläche: Vier Mitzwanziger, die am Edinburgh Art College zueinander fanden und Rave-inspirierte Grooves mit Psychedelia und Art-Rock verbanden. Das begeisterte auch Pop-Prominenz wie Gorillaz-Mastermind und Blur-Front- mann Damon Albarn, der Django-Django-Drummer und -Produzent David Maclean prompt für sein Projekt „Africa Express“ rekrutierte. Vor Kurzem er- schien das dritte Album „Marble Skies“, mit dem die Band den künstlerischen Cut-And-Paste-Ansatz in ihrer Musik weiter auf die Spitze treibt. (kgr) 16. MÄRZ 19:00 Uhr; Gruenspan Calexico Wenn man in mehr als 20 Jahren Bandgeschichte das erste Mal ein politisches Album aufnimmt, muss es dafür einen triftigen Grund ge- ben. Im Fall von John Convertino und Joey Burns, den beiden Grün- dern von Calexico, heißt dieser Donald Trump. Die Band aus Tucson, Arizona, die mit ihrem Sound aus traditioneller Americana-Musik, Alternative Rock und lateinamerikanischen Mariachi-Trompeten auch immer als Vermittler zwischen den Kulturen im Südwesten der USA galt, nutzt ihre Musik nun offiziell als Sprachrohr – gegen Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit, für Weltoffenheit und ein friedliches Miteinander. (kgr) 9. MÄRZ 19:00 Uhr; Große Freiheit 36 Tocotronic Tocotronic – die Band, die nichts von sich verrät. Die sich lieber im schönen Klang der Worte verliert, als dem Hörer irgendeine Lösung der eigenen Songs zu präsentieren. So kennt man Sänger und Gitar- rist Dirk von Lowtzow und seine Mitspieler Rick McPhail, Arne Zank und Jan Müller. Bis jetzt. Denn jetzt ist alles anders. „Die Unend- lichkeit“, erschienen Ende Januar, ist das erste Tocotronic-Album, auf dem die Band persönlich wird, also autobiografisch erzählt, was bisher so los war in ihrem Leben. Geschichten vom Außenseiterda- sein in der gutbürgerlichen Provinz und der Flucht nach vorn, näm- lich nach Hamburg, sind die angenehme Abwechslung zur natürlich auch schon tollen reinen künstlerischen Darstellung bisher. (ebh) 16.-18. MÄRZ jeweils 19:00 Uhr; Große Freiheit 36 Lower Than Atlantis Wer meint, die ganz heißen musikalischen Kartoffeln von der Insel müssten sich in Indie-Pop-Kunstwerken verstricken und dabei mit Konfetti um sich werfen, hat die Karriere von Lower Than Atlantis nicht verfolgt. Die Eng- länder sind schon lange Stars einer starken Post-Hardcore-Szene und be- stechen mit einem geradlinigen, brachialen Gitarrensound, der im UK auch die breite Masse erreicht. (ebh) 23. MÄRZ 20:00 Uhr; Indra Club 64 Foto: Fiona Garden Foto: Jairi Zavala Ruiz

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