hamburg:pur Februar 2023

Foto: Plaion Pictures Foto: Weltkino/Lisa Ritaine FILM Die Frau imNebel Held des neuen Films von Park Chan-wook ist der unter Schlaf- losigkeit leidende Inspektor Hae-joon (Park Hae-il). Sein Mar- kenzeichen: Der rastlose Beamte wirft regelmäßig den Kopf zurück, um sich mit einer Pipette die erschöpften Augen zu befeuchten. Er arbeitet in der koreanischen Hafenstadt Busan, idyllisch zwischen Meer und Gebirge gelegen. Als ein wohlha- bender Mittsechziger bei einer Klettertour ums Leben kommt, hat der Mordermittler endlich einen neuen Fall. Seo-rae (Tang Wei), die junge Gattin des Abgestürzten, reagiert auf die Todes- nachricht erstaunlich kühl. Der Verdächtigen einmal ansichtig geworden, gilt für Hae-joon das genaue Gegenteil. Mit ihrem geheimnisvollen Lächeln und ihrem unbeholfenen Koreanisch zieht die chinesische Immigrantin den eigentlich glücklich ver- heirateten Beamten in ihren Bann. Hae-joons Ermittlungen werden zu einem obsessiven Taumel. Auch als Seo-raes Un- schuld längst bewiesen scheint, weigert er sich, den Fall zu den Akten zu legen. Die Grenzen zwischen Beruf und Begierde verwischen zu­ sehends, zumal auch die schöne Witwe Interesse signalisiert. Doch als dann ihr Alibi platzt, muss sich Hae-joon die Frage stellen, ob sie ein fieses Spiel mit ihm treibt … Park Chan-wook („Die Taschendiebin“) und sein Kameramann Kim Ji- yong finden neben beeindruckenden Naturaufnahmen auch überra- schend moderne Bilder für den emotionalen Strudel, der Hae-joon zu verschlingen droht. Beim Chat-Flirt beispielsweise blickt die Kamera von hinten durchs Handy-Display in Hae-joons erwartungsvolles Ge- sicht. Die tanzenden Punkte, die anzeigen, dass die Angebetete gera- Final Cut of the Dead Regisseur Rémi (Romain Duris) ist dafür bekannt, Filme „schnell, nicht teuer und annehmbar“ zu drehen. Eine japanische Plattform für B-Mo- vies möchte ihn daher engagieren, um einen Low-Budget-Zombie-Strei- fen zu produzieren. Er soll den Dreh eines Zombie-Films inszenieren, bei dem die ganze Crew selbst zu Zombies wird. Doch es gibt eine Be- sonderheit: Der 30-minütige Film soll eine Plansequenz sein, sprich ohne Schnitte auskommen – und das auch noch live! Nach anfänglicher Skepsis willigt Rémi ein, doch beimDreh steht der erfahrene Regisseur kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Am Set klappt nichts wie ge- plant: Der Hauptdarsteller (Finnegan Oldfield) ist eine Diva, die Haupt- de schreibt, werden zu drei Kanonenkugeln, die den Kopf des Krimi- nalisten zu zermalmen drohen. Ein großartiger, nervös-perkussiver Soundtrack untermalt diese seltsam in der Schwebe gehaltene Ro- manze bis zu ihrem tosenden Finale, das den todbringenden Berg vom Anfang mit der Urgewalt des Ozeans kontrastiert. Die „Frau imNebel“ verlangt dem Zuschauer einiges ab. Fast zweieinhalb Stunden lang muss man die Ohren spitzen und die Augen offenhalten, um keinen Plot-Twist zu verpassen. Da sind Augentropfen angeraten! (cc) AB 2. FEBRUAR KOR 2022; 138 Min.; R: Park Chan-Wook; D: Tang Wei, Park Hae-Il, Lee Jung-Hyun ★★★★ ★ darstellerin (Matilda Lutz) spielt ihre Rolle emotionslos, seine mitspie- lende Ehefrau neigt zur Überreaktion (Bérénice Bejo), den Kameramann plagen Rückenschmerzen, der Tontechniker (Raphaël Quenard) hat Diarrhö und ein weiterer Mime (Grégory Gadebois) hat zu tief ins Glas geschaut. Kann Rémi die Dreharbeiten noch retten? Was auch immer man von dem Eröffnungsfilm der Festspiele in Cannes hält (die Meinungen gehen auseinander): „Final Cut of the Dead“ ist ein in jeder Hinsicht außergewöhnlicher Horror-Spaß. Regisseur und Os- car-Preisträger Michel Hazanavicius („The Artist“) gelingt eine turbu- lente Komödie, die die Kunst des Filmemachens auf der Metaebene in all ihrer Trivialität zeigt. Zu sehen sind nicht weniger als „die Dreharbeiten zu einem Film in einem Film, der selbst die Geschichte der Dreharbeiten zu einem Film erzählt, der das Remake eines japanischen Films ist, der die Ge- schichte des Remakes eines japanischen Films erzählt“, so der Regisseur über sein Werk. Eine clevere und zugleich idiotische Zumutung, aber eben auch eine aus der Reihe tanzende Hommage an das Handwerk des Filmemachens. Doch um zu dieser Einsicht zu gelangen, ist Geduld ge- fragt. Zunächst wird der im Film entstandene Zombie-Film dem Kinopublikum nämlich in voller Länge (32 Minuten!) zugemutet. Erst dann folgt das rasant erzählte, lustig in- szenierte Making-of als Hauptfilm. Das wird nicht jedem zusagen, aber der Mut dahinter zwingt einemRespekt ab. (mag) AB 16. FEBRUAR F 2022; 110 Min.; R: Michel Hazana- vicius; D: Romain Duris, Bérénice Bejo, Grégory Gadebois ★★★ ★★ 26 4 5 STATIONEN, 3 STUNDEN SPEICHERSTADT HAFENCITY Ein Rundgang voller Geschichte und Geschichten. 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