Februar 2018

16 Die beiden großen Themen auf dem neuen Album der Meck-Pomm- Band: Zuhause und Suff. Mit fröhlichen Gitarrensongs samt mehr Bläsersätzen als Flori Silbereisen vermutlich je hören wird, kreie- ren Feine Sahne Fischfilet eine Soundästhetik à la Die Ärzte in den frühen 90ern, ziehen textlich mit 2 Promille durch die heimischen Straßen und scheißen vor die Burschenschaft. Die Fuck-Nazis-Atti- tüde steht den Pop-Punkern immer noch gut, geradezu beispielhaft ist sie. Der Großteil der anderen erfolgreichen deutschsprachigen Bands wirkt in einer Zeit, in der die AfD den Bundestag befleckt, vergleichsweise substanzlos. (ebh) ★★★★★ Platte des Monats Feine Sahne Fischfilet Sturm & Dreck (Audiolith/Broken Silence) cds ROCK Fratellis In Your Own Sweet Time (Cooking Vinyl) Diese Schotten wollen es noch mal richtig wissen! The Fratel- lis spielen auf ihrem fünften Album einen radiofreund- lichen Super-Happy-Song nach dem anderen, zelebrie- ren ihre bekannte Vorliebe für Mitsing-Pub-Refrains und Oooh-Ooh-Chöre bis zum letzten Ton. Dass ihr Durchbruchsal- bum „Costello Music“ vor mehr als einem Jahrzehnt erschien, hört man Jon (Gesang, Gitarre, Piano), Barry (Bass) und Mince Fratelli (Drums) zu keinem Zeitpunkt an. ImGegenteil. Sie wirken jung und frisch und heiß wie damals. Wie Duracellhäschen auf der Überholspur. (ebh) ★★★★ ★ PSYCH-POP MGMT Little Dark Age (Sony) Eins muss man MGMT las- sen: Seit ihrem Debüt „Ora- cular Spectacular“ ist das Duo aus New York mit jedem Album weirder geworden. Auch auf ihrem vierten Werk „Little Dark Age“ setzen sie ihre ganz eigene Vorstellung von psychedelischer Musik um. Vom wavigen Titeltrack über das verspielte „TSLAMP“ bis zu dem ruhigeren „Hand It Over“ hallen, wabern und flirren die Songs nur so, komische Flöten treffen auf sich ständig verschiebende Soundscapes, dissonan- te Computer-Sounds und Soli von Instrumenten, deren Namen wir wohl nie erfahren werden. Ein Album, das Zeit fordert und entdeckt werden will. Lohnt sich aber! (nw) ★★★★ ★ Faber „Wem du’s heute kannst besorgen, dem besorgst du’s morgen auch!“ Eine Weisheit, die nur von einem kommen kann, nämlich von Faber, dem Zürcher Songschreiber, dessen Lieder so zauberhafte Namen tragen wie „Brüstebeinearschgesicht“, „Bleib dir nicht treu“ und „Wer nicht schwimmen kann, der taucht“. Der dazugehörige Soundmix aus sizilianischer Volksmusik, französischem Chanson und Polka treibt die Stimmung jedes Faber-Stücks auf den, hüstel, Höhepunkt. (ebh) 28. FebruAR 20:00 Uhr; Große Freiheit 36 Die beste Filmmusik aller Zeiten Was wären Filme wie „Titanic“, „Star Wars“, „Herr der Ringe“, „Pirates Of The Carribean“ und „Indiana Jones“ ohne die dazugehörige Musik? Halb so stark. Komponisten wie Hans Zimmer haben Soundtracks für die Ewigkeit geschaffen, Melodien, die Millionen nicht mehr aus den Ohren gehen. Schon beim Gedanken an die Kinoerlebnisse können die Film-Hits kurzerhand angesummt werden. Ein zweistündiges Konzert bringt „Die beste Filmmusik aller Zeiten“ nun gesammelt auf die Büh- ne, live von einem Orchester in klassischer Besetzung gespielt. Mode- ration samt Hintergrundinfos und Anekdoten inklusive (ebh) 5. MÄRZ 20:00; Neue Flora Foto: Stefan Braunbarth Foto: Mewes Entertainment Musik

RkJQdWJsaXNoZXIy MzU5OTQ1