hamburg:pur Januar 2025
Foto: Constantin Film Verleih FILM SEPTEMBER 5 Newsroom- Drama „September 5“ zeigt einen Terrorakt vor den Augen der Welt aus der Perspektive der Medien. Auch mit dabei: Schau- spielerin Leonie Benesch Leonie Benesch, die man noch aus „Das Lehrerzimmer“ kennt, hört genau hin München, 1972. Olympia soll zeigen, dass die ganze Welt friedlich in Deutschland zusam menkommen kann, um sportliche Höchstleis tungen zu feiern. Doch die Spiele werden von etwas gänzlich anderem geprägt: Am 5. Sep tember werden elf israelische Athleten und Trainer von der palästinensischen Terror gruppe Schwarzer September als Geiseln ge nommen. Für den Sportchef der ABC, Roone Arledge (Peter Sarsgaard), steht schnell fest: Das ist unsere Story! Unter seiner Leitung be richtet die ABC-Sportabteilung, darunter der junge Produzent Geoffrey Mason (John Ma garo) und die deutsche Dolmetscherin Mari anne (Leonie Benesch), live und vor Ort über den Terrorakt. Millionen von Menschen können so die dramatische Wendung der Olympischen Spiele auf ihren Fernsehern mitverfolgen. Auch die Terroristen informiert die ABCmit ihrer Be richterstattung zwangsläufig über die Maß nahmen der bayrischen Polizei, die ihrerseits mit der Situation rundum überfordert ist. Mit schnellen Schnitten inszeniert Regisseur Tim Fehlbaum „September 5“ als klassisches Newsroom-Drama, das an Filme wie „She Said“, „Spotlight“ und Spielbergs „Die Verle gerin“ erinnert. Zwar rückt der Film die Bericht erstattung der ABC in den Vordergrund, ein kritischer Blick auf die Inszenierung von Ge walt und Terror durch die Medien und die Frage, ob Neutralität im Journalismus umsetzbar ist, werden aber weitgehend vermieden. Medien ethische Konflikte reißt der Film durchaus an: So kommt etwa die Frage auf, ob es moralisch vertretbar sei, die Exekutierung der Geiseln live im Fernsehen zu übertragen. Hauptsäch lich konzentriert sich der Film aber auf die fak tische Darstellung der Ereignisse und spiegelt dabei das Motto der Journalisten wider: Wir folgen nur der Story! In jedem Fall schafft es der Film, in kompakten 91 Minuten die Ge schehnisse am 5. September auf fesselnde Weise zu schildern und einen spannenden Ein blick in die analoge Fernsehtechnik der Sieb zigerjahre zu liefern. Text: Stella Czolbe AB 9. JANUAR 91 Min., R: Tim Fehlbaum. D: Peter Sarsgaard, John Magaro, Leonie Benesch ★★★★★ hamburg:pur Aktion! Für eine Sondervorstellung des Films „September 5“ am 6. Januar um 20 Uhr (Preview im Original mit Untertiteln) in den Zeise Kinos verlosen wir 10 x 2 Karten. E-Mail mit Name und Betreff „pur:September 5“ an verlosung@szene-hamburg.com ; Einsendeschluss 3.1. 8 Foto: Constantin Film Verleih FILM Babygirl Unausgelebte sexuelle Fantasien üben für viele einen elek trisierenden Reiz aus. Genau deswegen sind sie ein beliebtes Sujet; umso mehr, wenn diese im krassen Gegensatz zum sonstigen Leben der Protagonistinnen und Protagonisten ste hen. So wohl auch das Kalkül der niederländischen Regisseu rin und Drehbuchautorin Halina Reijn in ihrem Erotikthriller „Babygirl“, in dem eine erfolgreiche, machtbewusste Unter nehmensgründerin eben solche bislang unterdrückten Fan tasien auslebt – ausgerechnet mit ihremPraktikanten. Nicole Kidman ist die perfekte Besetzung für diese auf ihr Aussehen fixierte, vermeintlich stets kontrollierte Managerin, perfekte Mutter und Ehefrau Romy. Harris Dickinson („Triangle of Sad ness“) spielt den undurchsichtigen, jugendlich-unverfrorenen Samuel mit grandioser Selbstsicherheit und Arroganz. Der Film beginnt, wie er endet: mit einem Orgasmus. Wobei der erste von Romy vorgetäuscht ist – beim Sex mit ihrem extrem zugewandten Ehemann (Antonio Banderas). Wie pa nisch eilt sie danach zu ihrem Laptop, um vor einem zweifel haften Porno zu masturbieren. Da scheint der junge, forsche Praktikant Samuel gerade recht zu kommen. Ihre erste Be gegnung ist auf der Straße, als er einen wild gewordenen, großen schwarzen Hund beruhigt, mit einem Keks. „Wollen Sie auch einen?“, wird er Romy wenig später fragen. Sie will. Denn Romy sehnt sich nach Demütigung und Unterwerfung. Samuel gibt ihr beides, übernimmt die komplette Kontrolle über sie. Aus welcher Intention bleibt imUnklaren. Will er ihre Karriere zerstören? Ihre Familie? Sexuelle Anziehung oder Begierde ist bei ihm jedenfalls nicht zu spüren. Die inzwischen in New York lebende Halina Reijn moralisiert oder skandalisiert diese Beziehung, diese sexuellen Neigun gen nicht, versucht vielmehr mit Tabus und gesellschaftlichen Normen zu brechen. Es gelingt ihr, die Zerrissenheit ihrer Titelfigur auf das Publikum zu übertragen, kreiert eine ver störende Spannung. Und doch bleibt sie an der Oberfläche und verleiht ihrem Film eine unangenehme Sterilität. Text: Britta Schmeis AB 30. JANUAR 115 Min., R: Halina Reijn. D: Nicole Kidman, Harris Dickinson, Antonio Banderas ★★★★★ Beginnen in „Babygirl“ eine heiße Affäre miteinander: Nicole Kidman und Harris Dickinson EINGESCHENKT BesteBars, Brauereienund tolleTropfen AUFGETISCHT Testsieger,Newcomer und jedeMenge Dinner-Tipps HOCHGEKOCHT DieBesten:Hamburgs Preisträgerbeim Genuss-Michel2024 DIE BESTEN RESTAURANTS DER STADT SZENE HAMBURG SPEZIAL ESSEN+TRINKEN TOP TEN 2025 € 9,90 ISBN978-3-911219-04-4 SPEZIALNR.5 2025 |€9,90 4 193232 309907 05 001_ET_Titelseite_TT-24 1 20.11.2024 17:07:47 Im Handel oder online über shop.szene-hamburg.com Jetzt NEU! NEUES JAHR, NEUES GLÜCK, NEUES LACHEN. quatschcomedyclub.de Tickets & Deals: Auch in diesem Jahr - jede Woche eine neue Show! 9
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MjI2ODAz