hamburg:pur Januar 2025
Foto: Ann-Sophie Krueger MUSIK LIV ANDERSSON Flucht in Schwermut Die Hamburger Singer/Song- writerin Liv Andersson steht für tief-düstere Folk-Songs. Die 25-Jährige veröffentlichte kürzlich ihre erste EP „Paper Boat“ und erzählt hier ein wenig von der Entstehung 12 MUSIK Liv, es heißt, zumSongwriting wärst du als Teenagerin ge- kommen, als du eigene literarische Texte mit Gitarre und Gesang vertont hast. Zunächst: Was waren das für Texte? Liv Andersson: Das war vor allem Lyrik oder Lyrik-Ähnliches, noch in relativ einfacher Form. Mir ist neben dem Inhalt auch der Klang der Texte sehr wichtig, das war schon damals so, und da half und hilft die Symbiose aus Text und Musik natür- lich sehr. Seitdem arbeite ich meistens an beidem gleich zeitig. War für dich eine Schwermut, wie sie jetzt deine erste EP „Paper Boat“ bestimmt, auch schnell als emotionales Fun- dament deiner Musik gesetzt? Ja, eigentlich schon. Ich war eine eher ruhige und untypische Teenagerin, habe mich oft unverstanden und allein gefühlt. Die Musik war für mich in dieser Hinsicht ein Zufluchtsort und gleichzeitig eine Art, mich anderen mitzuteilen. Bis heu- te nutze ich Musik, um die Dinge auszudrücken, die ich an- sonsten möglicherweise nicht so einfach aussprechen kann. Das sind Stimmungen, die als eher unangenehm gelten wie ein Gefühl der Überwältigung und eben Schwermut. Musik ist für mich also ein Raum, in dem das alles seinen Platz hat. Das hat etwas sehr Beruhigendes, wie ich finde. Anfänglich basierte die Soundästhetik deiner Songs auf Akustikgitarre und Gesang, mittlerweile ist eine ganze Band um dich herum zu hören … … wodurch die Songs sehr gewachsen sind. Sie haben eine Größe und Intensität bekommen, die ich sehr mag, und trotz- dem ist etwas Intimes als Kern geblieben. Mehrere Singles hast du bereits veröffentlicht, Mitte No- vember folgte die angesprochene EP. Zu düsterem Folk singst du darauf von tiefen, mal ruhigen, mal aufgewühlten Gewässern, Nebel, verschwommenen Küstenlinien. Schwe- be-zustände werden beschrieben. Brauchst du auch einen bestimmten Zustand, um solche Songs zu schreiben oder geht das immer und überall? Überall geht das leider nicht. Ich habe zwar oft musikalische und textliche Ideen. Zum Beispiel inspirieren mich ver schiedene Stimmungen, Worte oder Gefühlszustände, die ich erlebe oder beobachte. Ich trage meist ein Notizbuch mit mir herum und schreibe zwischendurch einzelne Zeilen auf und sammele Melodiefragmente auf meinem Handy. Aber um die Songs dann zu schreiben, brauche ich sehr viel Ruhe und Zeit mit mir selbst. Da kommt es nicht unbedingt auf die Umgebung an, sondern eher auf einen Gemütszustand, in den ich mich versetze. Ich muss mir erlauben, für eine Weile alles andere ummich herum zu vergessen, sozusagen abzu- tauchen. ZumSchluss: Stell dir vor, du dürftest dir einen Ort in Ham- burg aussuchen: Wo würdest du „Paper Boat“ am liebsten mal live spielen, weil die Location so passend wäre? Ich würde gerne mal in einem Theater spielen. Ich finde die Atmosphäre in Theatern für meine Art von Musik sehr pas- send und es spannend, dass es auf Theaterbühnen sehr viele Möglichkeiten für eine visuelle Gestaltung einer Live-Show gibt. Auch bin ich ein Fan von Sitzkonzerten und halte meine Musik für wenig tanzbar. Ein Traum wäre so etwas wie das Hamburger Planetarium. Anstatt eines Sternenhimmels, gäbe es dann Projektionen von Wasser rundherum. Interview: Erik Brandt-Höge „Paper Boat“ ist am 15. NOVEMBER erschienen 03.01.25 – Markthalle DARK FUNERAL 06.01.25 – Laeiszhalle MOVING SHADOWS 18.01.25 – Nochtwache RUTHVEN 19.01.25 – Nochtspeicher THE WANTON BISHOPS 22.01.25 – Nochtspeicher GRINGO MAYER & DIE KEGELBAND 24.01.25 – Nochtspeicher SAM GREENFIELD 26.01.25 – Häkken LUANA 30.01.25 – Uebel & Gefährlich XWAVE 31.01.25 – Turmzimmer ZEP 01.02.25 – Mojo Club MARIA MENA 03.02.25 – Uebel & Gefährlich BOONDAWG 03.02.25 – Nochtspeicher BON ENFANT 05.02.25 – Grosse Freiheit 36 ALEXANDER KNAPPE 07.02.25 – Grosse Freiheit 36 THUNDERMOTHER 10.02.25 – Knust DARREN KIELY 10.02.25 – Inselpark Arena MORAD 11.02.25 – Fabrik ORANGE BLOSSOM 12.02.25 – Laeiszhalle DANCEPERADOS OF IRELAND 12.02.25 – headCRASH TRASH BOAT 12.02.25 – Uebel & Gefährlich STATE CHAMPS 13.02.25 – Nochtspeicher CHEF SPECIAL 14.02.25 – Nochtwache BEING DEAD 15.02.25 – Inselpark Arena GESTÖRT ABER GEIL 15.02.25 – KENT Club EMEI 16.02.25 – Uebel & Gefährlich WIZTHEMC 17.02.25 – Mojo Club ALESSANDRA 19.02.25 – KENT Club MAVERICK SABRE 21.02.25 – Grosse Freiheit 36 OSCAR AND THE WOLF 22.02.25 – Fabrik PORTER ROBINSON 22.02.25 – KENT Club NGEE 23.02.25 – KENT Club NIEVE ELLA 25.02.25 – Grosse Freiheit 36 LUCIO101 25.02.25 – Gruenspan HONNE 25.02.25 – Sporthalle MICHAEL KIWANUKA 27.02.25 – Docks ANIMALS AS LEADERS 04.03.25 – Nochtspeicher HINDS 04.03.25 – Docks NATALIE JANE 05.03.25 – Markthalle STURGILL SIMPSON 05.03.25 – Mojo Club FLO 06.03.25 – Fabrik NATHAN EVANS AND THE SAINT PHNX BAND 07.03.25 – Bahnhof Pauli BRUNKE 08.03.25 – Hafenklang HOCKEY DAD 10.03.25 – Laeiszhalle THE DUBLINERS ENCORE 10.03.25 – Docks THE GAME 11.03.25 – KENT Club JAMIE MILLER 11.03.25 – Knust REVELLE 12.03.25 – Sporthalle JAMIE XX 12.03.25 – Häkken MIKE 14.03.25 – Barclays Arena MAX RAABE & PALAST ORCHESTER 14.03.25 – Fabrik IRISH HEARTBEAT 15.03.25 – Häkken ROMERO 16.03.25 – Gruenspan BABY LASAGNA 16.03.25 – Laeiszhalle JOHN CALE 18.03.25–Laeiszhalle,kl.Saal ICHIKO AOBA 19.03.25 – Logo BILMURI 21.03.25 – Knust THE GOODFATHERS 21.03.25 – Laeiszhalle MICHAEL WOLLNY TRIO TICKETS: → (0 40) 4 13 22 60 → KJ.DE 13
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