Januar 2020

4 TAG & NACHT Mitorganisatorin Petra Niemeyer über den 18. Hamburger Comedy Pokal, seine Bedeutung für die Kleinkunstszene und darüber, wo die Jury keinen Spaß versteht Lachen machen um die Wette HAMBURGER COMEDY POKAL 2020, kann aber leider aus Termingründen nicht teilnehmen. Was war bisher die größte Überraschung? Es gibt jedes Jahr mindestens einen Künstler, bei dem wir nicht damit gerechnet haben, dass er bis zum Treppchen durchstartet. 2019 hat zum Beispiel Amjad gewonnen, der spontan einge- sprungen ist. Wir haben ihn erst am Freitagmit- tag angerufen. Daraufhin hat er kurzerhand für den Wettbewerb einen Gig in Berlin abgesagt, sich spontan in die Bahn gesetzt und stand Frei- tagabend völlig unvorbereitet in der Hauptrunde auf der Bühne – und hat letztendlich souverän gewonnen. Und zwar zu Recht! 2020 geht der Pokal in die 18. Runde. Wie läuft das Veranstaltungswochenende ab? Wie ein kleiner Sportwettbewerb: Es gibt die Hauptrunde mit 20 Künstlern in zehn verschie- denen Kulturzentren. Von denen kommen zehn weiter ins Halbfinale, die wir auf fünf Orte ver- teilen. Die fünf Künstler, die daraus hervorge- hen, sind automatisch im Finale. Alle Ausge- schiedenen haben am Sonntag noch eine zweite Chance im Schmidts Tivoli auf einen der zwei weiteren Finalplätze. Was bedeutet der Comedy Pokal für die Ham- burger Subkultur? Es gibt viele Hamburger Comedians, die kleine Bühnen haben und Shows veranstalten, zu denen sie Kollegen einladen – Jörg Schumacher, Till Frey und Bo Lüdersen etwa. Mit denen arbeiten wir eng zusammen und wir gucken generell, was in der Hamburger Nachwuchsszene passiert. Für die Künstler ist der Comedy Pokal ein Sprung- brett, weil er auch von einem Fachpublikum und bundesweit von der Szene beachtet wird. Dem- entsprechend starten viele durch, nachdem sie bei uns auf dem Treppchen standen. Chris Tall, Marc-Uwe Kling, Tobias Mann, Sascha Grammel oder Cindy aus Marzahn – wir hatten sie alle, be- vor sie ins Fernsehen oder auf größere Bühnen kamen. Interview: Ulrich Thiele 31. JANUAR-3. FEBRUAR; verschiedene Loca- tions; www. hamburgercomedypokal.de Petra Niemeyer, wie wär’s zum Start mit einer kleinen Anekdote aus 17 Jahren Comedy Pokal? Petra Niemeyer: Als Chris Tall 2014 den Pokal gewonnen hat, habe ich ihm gratuliert: „Mensch, toll, du bist echt durchmarschiert!“ Er sagte ein- fach: „Ach, ich wusste, dass ich gewinnen würde.“ Er war damals noch sehr jung, stand gerade am Anfang seiner Karriere und war schon so selbst- bewusst – das hat mich völlig überrascht und ich fand’s großartig. Und worüber haben Sie zuletzt schallend ge- lacht? Über das Bewerbervideo für 2020 von Nizar. Er erzählt eigentlich nur Witze, aber die gute Laune dieses Comedians ist unbeschreiblich ansteckend und wirklich saukomisch! Er war nominiert für Foto: privat

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