Januar 2020
12 MUSIK Foto: Murat Arslan Kool Savas, 2020 steht an: Schon gute Vorsätze? Kool Savas: Nein, Neujahrsvorsätze habe ich nie. Ich versuche immer, die Dinge, die mir in den Kopf kommen, direkt umzusetzen. Was war das zuletzt? Dass ich auf süße Getränke verzichte und meinen Süßigkeitenkonsum allgemein extrem herab- schraube. Das habe ich auch gemacht, so konnte ich vier Kilo verlieren. Und ansonsten … eigent- lich habe ich alle schlechten Angewohnheiten ad acta gelegt, ich rauche nicht mal mehr Shisha. Jetzt muss ich nur noch anfangen, Sport zu ma- chen, dann bin ich voll und ganz happy. Machst du vor langen Konzertreisen wie der aktuellen „KKS“-Tournee keinen Sport, um deine Ausdauer zu stärken? Vor der „Märtyrer“-Tour habe ich mal Crossfit gemacht. Allerdings war das dann die Tour, auf der ich am häufigsten krank wurde. Ach, am wichtigsten ist eh, mental fit zu sein und sich da- durch auf die Shows richtig einstellen zu können. Kürzlich hast du etwas getweetet, was ein Stück weit doch nach einem Vorsatz und gleichzeitig Vorschlag an deine Follower klang: „Trenne dich von den Glücklosen.“ Wie war das gemeint? Ich verstehe, dass es als Vorsatz und Tipp ver- standen werden konnte, aber es war eher iro- nisch gemeint. Ich hatte mich vorher mit Freun- den über das sehr lange gehypte Buch „The Secret“ unterhalten, in dem solche Sätze vor- kommen. Aber die sind natürlich total pauschal und supereinfach formuliert. Außerdem: Wer sind eigentlich „die Glücklosen“? Wo fängt Glück- losigkeit an und wo hört sie auf? Etwas besser wäre vielleicht die Formulierung gewesen: „Löse dich von allem, was du als negativ empfindest.“ Gelingt dir das als Künstler derzeit gut? Ich habe schon vor ein paar Jahren einen sehr sinnvollen Weg für mich gefunden, indem ich erkannt habe: Ich muss Spaß haben an der Mu- sik, die ich mache, aber auch akzeptieren, dass KOOL SAVAS Der von Fans und Fachpresse zum „King of Rap“ gekrönte Berliner über Tourneevorbereitung, Rap als Spaß und Arbeit – und einen nicht ganz ernst gemeinten Tweet „Amwichtigsten ist, mental fit zu sein“
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